Mülheim.

Für den Feldversuch zum intelligenten Stromverbrauch (E-DeMa) in Saarn stehen jetzt 700 Teilnehmer fest. Sie können bald Stromangebot und -preise auf dem Markt per Computer verfolgen und ihren Verbrauch danach ausrichten.

Hierzu wird in diesen Haushalten ein neues Gerät installiert: eine „Gateway“ genannte Schnittstelle zum heimischen PC. Elf Teilnehmer werden künftig auch ein gasgetriebenes Mikro-Blockheizkraftwerk im Keller haben. Und 80 Kunden bekommen jeweils zwei Miele-Elektrogeräte der jüngsten Generation: Waschautomat, Trockner oder Spülmaschine, die ferngesteuert eingeschaltet werden, wenn Strom besonders günstig ist.

Diese „weiße Ware“ dürfen die Teilnehmer behalten – ein Geschenkpaket, für das sich etwa 180 Bewerber meldeten. Bürgermeisterin Renate aus der Beek zog nun 80 Namen aus einer Lostrommel.

Für den bundesweit größten Test dieser Art hatte RWE ursprünglich 1100 Haushalte gesucht. In Frage kamen jedoch, aus technischen Gründen, nur Ein- oder Zweifamilienhäuser in Mülheim-Saarn. Fast 5000 solcher Gebäude gibt es dort.

RWE suchte anfangs 1100 Teilnehmer

Im September hoffte die Projektleitung noch auf mindestens 750 bis 800 Teilnehmer, um wissenschaftlich belastbare Ergebnisse zu erhalten. „700 Kunden reichen aber völlig aus“, erklärt nun Prof. Michael Laskowski von RWE Deutschland. Deren Alterszusammensetzung sei gemischt, „doch erstaunlicherweise stehen ältere Leute dem Versuch offener gegenüber“.

Anfang März soll die Feldphase starten, nach neun Monaten werden die Ergebnisse ausgewertet. Unterstützt wird RWE bei dem Versuch u.a. von den Unis Dortmund, Bochum und Essen-Duisburg.