Denkmalpfleger der Stadt droht dem Investor mit einem Zwangsgeld. Stein des Anstoßes sind knallrote Drachen an der Hausfassade.
Die neue „Villa am Ruhrufer Golf & Spa” steckt noch mitten in der Sanierung, da haben die Investoren bereits Ärger. Grund ist die von ihnen gewählte Fassadengestaltung. Daran nimmt die Untere Denkmalbehörde Anstoß. Sie hält sie für unvereinbar mit dem Denkmalschutz des 1898 erbauten Gebäudes.
Ralf Schmitz, der das noble Hotel mit seiner Frau Susanne Schmitz-Abshagen im Frühjahr eröffnen will, ist erbost über den Brief des Leiters der Denkmalbehörde, Erich Bocklenberg. Dieser hatte darin „ohne denkmalrechtliche Erlaubnis eine den Charakter des Gebäudes verfremdende und störende Farbgebung” angeprangert. Stein des Anstoßes sind Drachenfiguren an der Fassade, die Schmitz rot hat hervorheben lassen. Das widerspreche „dem historischen Charakter des Gebäudes und verfremdet das Erscheinungsbild in erheblicher Weise”, so Bocklenberg. Er forderte Schmitz auf, die Figuren zu überpinseln – und zwar in der Farbe „der umgebenden Fassadenflächen” – weiß. Andernfalls drohe ein Zwangsgeld von 1000 Euro.
Ralf Schmitz will das nicht verstehen. Er sagt, die Drachen seien auch früher mal farblich abgesetzt gewesen, das habe er auf Fotos gesehen. Das Rot betone doch nur die Besonderheit der Fassade. Wenn die Denkmalbehörde das bemängele, müsse sie sich etwa auch die Frage gefallen lassen, warum der Rathausturm nachts mit grünem Licht angestrahlt werde.
Bocklenberg bleibt hart: Er habe nichts gegen eine farbliche Herausstellung, sie müsse aber dezent gehalten sein. Die Drachen seien „mehr oder minder willkürlich herausgegriffen worden, andere schützenswerte Elemente der Fassade, etwa die Konsolen, gingen dadurch unter. Das „knallige Rot hat mit Respekt vor einem Baudenkmal nichts mehr zu tun”, sagt er.