Mülheim. .

Manche tragen immer eine rote Schleife dicht bei sich. Vielen anderen soll das Thema HIV wenigstens einmal im Jahr nahe gehen: am 1. Dezember, dem Welt-Aids-Tag. Zentraler Schauplatz in Mülheim ist wieder das Forum.

Seit 1988 findet der internationale Aktionstag statt, fast ebenso lange ist auch Dr. Hans-Jürgen Schmidt schon im Einsatz als Aids-Koordinator beim Mülheimer Gesundheitsamt. „Positiv zusammen leben. Aber sicher!“ heißt dieses Mal das übergreifende Motto, und bei der Umsetzung weiß Schmidt nicht nur die Aids-Hilfe an seiner Seite, den Sozialverein für Lesben und Schwule (SVLS), die Schwangerenberatungsstellen oder Unicef. Er kann auch, seit langem, auf die Hauptschule an der Bruchstraße bauen

Strubbel-Teddy für den guten Zweck

Von dort werden am Donnerstag zehn, vielleicht 20 Jugendliche kommen, in roten Motto-T-Shirts durch das Forum schwirren und Spenden sammeln. Um elf Uhr, zwei Stunden vor der offiziellen Begrüßung durch den Bürgermeister, wollen die Jungen und Mädchen einen „Flashmob“ organisieren: eine noch nicht im Detail enthüllte Aktion mit allen, die dann spontan mitwirken möchten. Auch die Theatergruppe der Hauptschule sowie der Chor werden den Welt-Aids-Tag im Einkaufszentrum mit gestalten.

An Info-Ständen der genannten Organisationen werden, zum Zeichen der Solidarität mit HIV-Positiven, rote Schleifen verschenkt. Für fünf Euro gibt es den diesjährigen Aids-Teddy zu kaufen: 2011 präsentiert sich das Sammlerstück mit goldblondem Fell im strubbeligen Look. Was in Mülheim an Geld zusammenkommt, geht an die Aids-Hilfe, den SVLS, Unicef und die Deutsche Aids-Stiftung.

Statistisch 170 HIV-Betroffene in Mülheim

Für letztere sammeln am 1. Dezember auch Jugendliche einer anderen Schule: Am Gymnasium Heißen werden Schleifchen und Kondome verkauft. Auch im Lehrerzimmer und beim bevorstehenden Elternsprechtag sollen Spendendosen aufgestellt werden.

Die Zahl der Aids-Betroffenen hier in der Stadt ist schwer zu schätzen. „Am Essener Uniklinikum sind ca. 90 HIV-Infizierte aus Mülheim in Behandlung“, weiß Natalie Rudi von der zuständigen Aids-Hilfe Oberhausen e.V. Hinzu kommen Menschen, die anderswo oder noch gar nicht behandelt werden und solche, die von ihrer Infektion noch nichts wissen. Im Bundesschnitt, so Dr. Schmidt, seien 0,1 Prozent der Bevölkerung von HIV betroffen, das entspräche in Mülheim etwa 170 Personen