Mülheim. Das Kunstmuseum präsentiert 2012 Hendrik Dorgathen, Heiner Schmitz und setzt stark auf Fotografien.
Mit einem um weitere 10.000 Euro auf 60.000 Euro gesunkenen Ausstellungsetat ein Jahresprogramm für das Kunstmuseum zu stemmen, ist kein einfaches Unterfangen. Museumschefin Beate Reese, die das Programm für 2012 im Kulturausschuss vorstellte, setzt auf Kooperation und die eigenen Stärken.
In die zweite Kategorie gehören zweifellos Heiner Schmitz und Hendrik Dorgathen. Der 1957 geborene Illustrator, der durch seine Arbeiten für Zeitschriften wie Geo, SZ Magazin, Zeit und New Times rasch international bekannt wurde, hat einen sehr charakteristischen Stil entwickelt, so dass seine Arbeiten oft rasch zu erkennen sind. Aus seiner Feder stammten auch die Motive für die Plakate der Museumsnächte. Serious Pop heißt die Schau, die vom 26. August bis 21. Oktober einen Querschnitt der Arbeiten des Ruhrpreisträgers von 1991 zeigt, der seit 2003 eine Professur in Kassel innehat.
"Schmitz ist immer präsent"
„Heiner Schmitz ist in der Stadt immer präsent“, sagt Reese und stellt überrascht fest, dass der 71-jährige Fotograf im Museum noch keine Ausstellung hatte. Begegnung der Kulturen lautet der Arbeitstitel der Ausstellung, die vom 15. Juni bis zu 5. August zu sehen sein wird. Das besondere Experiment: Schmitz wird mit den Jungen Kunstexperten des Museums die Ausstellung gemeinsam konzipieren.
Stehen bei Schmitz Menschen aus unterschiedlichen Kulturen von Palästina bis China im Mittelpunkt, so rückt die ehemalige Schülerin der Professorin Etta Gerdes zeitgleich im Grafikraum Architektur in den Fokus. Dabei folgt sie den Spuren der 1921 in Mülheim geborenen Landschaftsarchitektin Cornelia Hahn Oberlander, die 1938 auswanderte, bei Walter Gropius studierte und später spektakuläre Dachgärten in Kanada realisierte, wobei technische Innovation mit Ökologie korrespondiert.
Fotografien sind ein Schwerpunkt des Jahres. das auch mit einer Präsentation zweier Fotografen beginnt. Anknüpfend an das Pixelprojekt vor zwei Jahren zeigen Bernd Langmack und Haiko Hebing vom 15. Januar bis 4. März Fotos aus der Montanregion. Während der eine die Arbeit im Duisburger Hüttenwerk dokumentiert, zeigt der andere die Brache in Dortmund.
Langzeitprojekt über 14 Jahre
In Kooperation mit dem Landesmuseum Schwerin präsentiert das Museum ein 14 Jahre währendes Langzeit-Projekt, in dem sich der Otto-Steinert-Schüler Knut Wolfgang Maron fotografisch mit dem nahenden Tod seiner Mutter auseinandersetzt. Für Reese ist der 170 berührende Fotos umfassende Zyklus eine sensible Annäherung an ein für eine alternde Gesellschaft wichtiges Thema.
Mit Caroline Bayer und Silke Schatz stellt das Museum zwei jüngere Künstlerinnen vor, die sich mit unterschiedlichen Materialien mit dem Raum auseinandersetzen. Diese Ausstellung wird von der Stiftung der Sparda-Bank gefördert (23.3 bis 28.5.) Stefan Kürten ist durch seine detailreiche Auseinandersetzung mit dem Glück weltbekannt geworden. Der 58-Jährige Düsseldorfer beschließt das Programm am 11. November.