Mülheim. .
Das Mülheimer Zupforchester unter seinem Dirigenten Dominik Hackner gehört deutschlandweit zu den besten seiner Art und räumt mit schöner Regelmäßigkeit bei einschlägigen Wettbewerben die ersten Preise ab.
Seine Sonderklasse, für die in gleichem Maße geballte Energie, Sensibilität und Präzision bezeichnend sind, stellte es jetzt wieder am Samstag im Kammermusiksaal unter Beweis mit einem Programm unter dem Motto „Kaleidoskop II“. Damit schien weniger eine bunte und irgendwie beliebige Vielfalt gemeint zu sein als eine letztendlich durchaus schlüssig wirkende Zusammenschau charakteristischer Merkmale verschiedener Stilrichtungen.
Exemplarisch hierfür gleich zu Beginn „Preludio e Fuga“ des zeitgenössischen italienischen Komponisten Claudio Mandonico: Barockes Formprinzip, Harmonik mit Renaissance-Anklängen, musiziert mit durchaus romantischer Ausdruckskraft und mündend in eine jazzig swingende Fuge.
Spritziger letzter Satz
Konzertmeisterin Ricarda Küpper präsentierte sich als Solistin in einem Konzert für Mandoline und Zupforchester des Weimarer Komponisten Antonius Streichardt, das ihr nicht nur Gelegenheit gab, vor allem im spritzigem letzten Satz technisch zu brillieren, sondern auch dem zweiten mit reichen Klangschattierungen lyrisches Leben einzuhauchen. Durch eine kleine Programmumstellung – Leopold Mozarts Suite d-moll wurde in den ersten Teil vorgezogen – brachte der zweite Teil noch eine starke Steigerung.
Bei Stefano Squarzinas „Piccolo Mondo Antico“ standen Respighis „Antiche Danze ed Arie“ Pate: Mit zum Teil magischen Klangwirkungen gelang die Beschwörung einer fernen Vergangenheit, aber auch einer überschäumend fröhlichen „italanitá“.
Bejubelter Abschluss
Das „Preludio Sinfonico“ des Mascagni-Schülers Ugo Bottacchiari beeindruckte besonders mit seiner zwischen hauchfeinem pianissimo und schwelgerisch-expressivem Verismo sich entwickelnden Ausdruckskraft, bevor der Abend mit einer Tarantella und drei Zugaben seinen bejubelten Abschluss fand.