Mülheim. .
Um den Zuschussbedarf aus städtischer Kasse für die Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG) zu senken, will die Stadtverwaltung mehr als nur Straßenbahnen durch Busse ersetzen und den Nachtexpress-Verkehr vorverlegen.
Laut einer Beschlussvorlage zur Haushaltskonsolidierung sollen künftig mehr private Busunternehmen damit beauftragt werden, Verkehrsdienstleistungen für die MVG zu erbringen. Eine solche Erhöhung der Fremdvergabequote soll helfen, bis zum Jahr 2019 weitere 1,5 Mio Euro der MVG-Gesamtkosten (50 Mio Euro pro Jahr) strukturell einzusparen. Momentan, so ist der Verwaltungsvorlage zu entnehmen, erbringt die MVG 84 % aller Leistungen im Busverkehr selbst, 16 % der Leistungen sind an private Busunternehmen oder andere ÖPNV-Betriebe vergeben. Diese sollen künftig vermehrt Aufträge bekommen.
Stadt verspricht weitere wirtschaftliche Verbesserungen
Die Vorgabe von 1,5 Mio Euro struktureller Kostenentlastung bedeutet allerdings nicht, so die Stadt, dass diese Summe allein durch Fremdvergaben aufzubringen sei. Gegebenenfalls könne das Konsolidierungsziel auch mit höheren Erlösen aus dem Nahverkehrsbetrieb erreicht werden.
Nach dem umfangreichen Restrukturierungsprogramm der letzten Jahre bei der MVG (Einsparvolumen: rund 8 Mio Euro) verspricht sich die Stadt weitere wirtschaftliche Verbesserungen durch den Via-Verbund der drei Nahverkehrsbetriebe von Duisburg, Mülheim und Essen.
Die MVG sei überdies aufgefordert, „systematisch alle Kosten- und Erlöstreiber“ zu untersuchen, um ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern. Wie berichtet, musste die Stadt allein im Vorjahr über ihre Töchter rund 27 Mio Euro Defizit der MVG decken. Die nun politisch zu diskutierenden Änderungen im Bus- und Straßenbahnverkehr sollen das Ergebnis bis 2018 um 2 Mio Euro verbessern.