Mülheim. .

An der Haltestelle „Mühlenfeld“ der Linie U 18 gehen die Arbeiten weiter, um das Ausmaß der Bergschäden zu ermitteln. Vor gut einer Woche musste der Bahnhof still gelegt werden, weil die Bezirksregierung Hohlräume im Boden unter der Haltestelle entdeckt hatte. Seitdem verkehrt zwischen dem Mülheimer Hauptbahnhof und der Haltestelle „Heißen Kirche“ statt der U-Bahn ein Bus, auch „Schienenersatzverkehr“ genannt.


Damit jeder Fahrgast, der mit der U 18 Richtung Essen fahren möchte, die Ersatzbusse auch findet, hat die Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG) Schilder aufgestellt. Doch ganz so leicht ist die Sache nicht. Täglich stehen Fahrgäste vor den Tafeln, rätselnd, manche sprechen von „Unverschämtheit“. Erst recht am Wochenende, wenn es an Servicepersonal fehlt, sind Suchende allein auf solche Schilder angewiesen: „Die Ersatz-(H) für den Bahnhof Von-Bock-Str. Richtung Stadtmitte befindet sich an der (H) Oststr.“, liest man dort.

Oder: „Im Mülheim Hauptbahnhof wird der Busbahnhof (Halteposition der Linie 135) angedient.“ Gemeint ist, dass man anstatt mit der Rolltreppe zur Haltestelle der U 18 hinunter zu fahren, 30 Meter weiter die Treppe hinunter muss, um dort in den Ersatzbus zu steigen. Doch selbst mit Ortskenntnissen reicht das einmalige Lesen der Informationstafel nicht aus. Wie mag es da erst Besuchern von außerhalb gehen? So ist zum Beispiel im Mülheimer Hauptbahnhof nirgendwo ein „Busbahnhof“ ausgeschildert.

Am Hauptbahnhof informiert dieses Schild über den Schienenersatzverkehr. Foto: Siepmann
Am Hauptbahnhof informiert dieses Schild über den Schienenersatzverkehr. Foto: Siepmann © NRZ

Nils Hoffmann, Pressesprecher der MVG, erklärt die umständliche Formulierung so: „Wir haben da improvisiert.“ Schnelligkeit sei wichtiger gewesen als Lektorat. Erstmal sei es nur darum gegangen, dass die Menschen die Haltestelle finden. Doch es bleibt die Frage, ob die Ausführungen auf dem Hinweisschild hier wirklich gute Dienste leisten, denn man muss schon etwas Zeit für die Lektüre mitbringen. Zurück bleibt der Eindruck: ein einfacher Pfeil hätte es wohl auch getan.

Die MVG will die Schilder nun überprüfen lassen.

Derzeit wird an der Haltestelle „Mühlenfeld“ weiter gebohrt. Zehn Säulen müssen überprüft werden, aktuell finden Arbeiten an der dritten und vierten Säule statt. „Mit den Bohrungen möchten wir sicherstellen, dass jede Säule sicher steht“, erklärt MVG-Pressesprecher Nils Hoffmann.