Mülheim. .
Die sieben schwer Verletzten, die der Unfall am Sonntagmorgen auf der Unteren Saarlandstraße (B 1) forderte, befinden sich inzwischen alle auf dem Weg der Besserung. Dies teilte die Polizei Essen/Mülheim auf Anfrage mit.
Alle sieben werden noch in Krankenhäusern in Mülheim, Essen und Duisburg behandelt. Wie berichtet, war ein Mercedesfahrer, der die Straße in Richtung Oppspring befuhr, in der zweiten, der langgezogenen Rechtskurve, von seiner Fahrbahn abgekommen und im Gegenverkehr mit einem Passat-Kombi zusammengestoßen. Beide Fahrer und die insgesamt fünf Insassen wurden dabei verletzt, die Autos total zerstört.
Warum nicht auch hier, wie an der Weseler Straße und an der Mannesmannallee Blitzanlagen zur Verkehrsüberwachung aufgestellt werden, fragt sich mancher Bürger. Die kurvenreiche B1, eine stark befahrene Landesstraße, gilt aber nicht als Unfallschwerpunkt. Die Polizei, die die Unfallstatistik führt, weiß nur von einem weiteren schweren Unfall zu berichten, der sich in den letzten fünf Jahren auf der unteren Saarlandstraße zugetragen hat: Im Jahr 2008 war im Bereich der besagten Kurve bei einem Unfall ein Schwerverletzter zu beklagen.
Der neue Fahrbahnbelag, die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 Stundenkilometer, die Markierungen sorgen dafür, dass die Straße sicher befahrbar sei, betonte Polizeisprecher Peter Elke. Zum Unfallzeitpunkt sei die Straße trocken, die Sichtverhältnisse gut gewesen. Bagatellunfälle mit Blechschäden gebe es immer mal wieder, auch bergab, beim Rückstau vor der Ampel.
„Mehr Licht in die Sache bringen“
Die Untersuchung der Unfallursache sei im Gange, so Elke. Hinweisen von Zeugen über eine erhöhte Geschwindigkeit des Mercedes werde man nachgehen, und die Ermittlungen des Sachverständigen würden „mehr Licht in die Sache bringen“.
Die Untere Saarlandstraße, auf der früher sogar Tempo 70 erlaubt war und die einst zweispurig bergauf führte, ist heute vielfach entschärft: Sie führt nun einspurig in beide Richtungen, die Fahrbahnen sind durch eine doppelte, durchgezogene Linie voneinander getrennt, zudem gibt es Überholverbotsschilder. Von oben kommend, warnt ein Schild vor möglicher Schleudergefahr. Rechts (in Richtung Oppspring) wurde ein Streifen für Radfahrer eingerichtet – auch eine Maßnahme, die zu verhaltener Fahrweise führen sollte.
Die Sicherheit im Straßenverkehr ist keine Sache, die dem Zufall überlassen wird: Die Unfallkommission hat die Straßen, an denen sich Unfälle häufen, im Blick. Auch, wenn die Untere Saarlandstraße nicht als auffällig gilt, nicht mal in der so genannten Vormeldung für einen möglichen Unfallschwerpunkt ist, werden örtliche Vertreter der Unfallkommission noch in dieser Woche dort vorbeischauen, teilte Peter Roedel auf Anfrage mit. Der Chef der Straßenverkehrsbehörde leitet die Unfallkommission, die sich aus Vertretern der Stadt (Amt 66), des Landesbetriebs StraßenNRW, der MVG, der Bezirksregierung Düsseldorf sowie Polizei und Autobahnpolizei zusammensetzt. Zwar tagt die Kommission komplett nur einmal jährlich, die örtlichen Vertreter kümmern sich aber weitaus öfter um auffällige Stellen, erläutert Roedel. Manchmal sei eine Lösung banal, wie das Mähen von Gras, das bei einer Einmündung die Sicht versperrt, manchmal sind es größere Umbauten. So ist geplant, nach dem tödlichen Radunfall an der Zinkhüttenstraße im August, den Radweg auf die andere Straßenseite zu verlegen, bevor dort ein Unfallschwerpunkt entsteht.