Mülheim. .
Die Wiederwahl der Planungs- und Umweltdezernentin Helga Sander droht am Donnerstag im Rat nicht nur für sie zur Zitterpartie zu werden, sondern sorgt auch im Vorfeld für Wirbel.
Während die CDU an der Dezernentin kein gutes Haar lässt, kritisieren die Mülheimer Bürgerinitiativen nicht nur die Leistung von Sander, sondern vor allem auch den Einfluss des Parteibuches bei Spitzenpositionen.
Helga Sander gehört den Grünen an, die sich für sie wieder ausgesprochen haben, aus finanziellen wie aus inhaltlichen Gründen. Das taten im Gespräch mit der WAZ auch der Fraktionschef der SPD, Dieter Wiechering, und der planungspolitische Sprecher der SPD, Claus Schindler. Ihr Votum: Wiederwahl.
Einer aus der Fünfer-Riege muss gehen
Doch wie die NRZ jetzt berichtete, sei die Wiederwahl durch die SPD keineswegs mehr gesichert. Der SPD komme es vor allem darauf an, den Kämmerer Uwe Bonan im Frühjahr 2013 abzusichern. Bonan gehört wiederum der SPD an und müsste dann erneut gewählt werden. Fest steht bislang, dass ein Dezernent aus der Fünfer-Riege gehen muss, eine Sparmaßnahme. Bleibt also Sander, wackelt Bonan? Die CDU jedenfalls will Peter Vermeulen nicht in der Dezernenten-Riege verlieren, der hat das Parteibuch der Union und steht wenige Wochen nach Bonan zur Wiederwahl an. Im Zuge des Bildungsentwicklungsplanes konnte Vermeulen bei CDU, Grünen, MBI und FDP punkten. Das würde bei einer Wahl im Rat reichen – derzeit.
Sollte die SPD gespalten sein: Es wäre nicht das erste Mal, dass sie unterschiedlich abstimmt. „Mein letzter Stand ist, dass wir geschlossen für die Dezernentin votieren“, sagte jedoch gestern SPD-Ratsherr Enver Sen zur WAZ. Alles andere würde ihn überraschen.
Günstiger wäre es, Clevens Dezernentenstelle erstmal nicht zu besetzen
Der einfachste und finanziell günstigste Weg, ist von mehreren Ratsmitgliedern zu hören, wäre gewesen, die Dezernentenstelle von Winfried Cleven vor drei Jahren nicht erneut zu besetzen. Doch die SPD hatte sich im Bündnis mit der CDU darauf geeinigt, wieder einen SPD-Mann auf diesen Posten zu holen.
Die Mülheimer Bürgerinitiativen sprechen von Geschacher: „Wann endlich werden höhere Posten nicht nach Parteibuch, sondern nach Fähigkeiten und Eignung zum Wohle der Stadt besetzt?“