Mülheim. .
Der Unternehmerverband Mülheimer Wirtschaft unterstützt den Autohof, der am Kreuz Kaiserberg gebaut werden soll. Kritik übt er jedoch an der Informationspolitik rund um das Projekt. Den vielen Vorurteile hätte man früher begegnen sollen.
„Nicht nur dringend notwendige Stellplätze für Lastwagen, auch Arbeitsplätze entstehen auf dem Autohof“, erklärt Hanns-Peter Windfeder, Vorstandsvorsitzender des Unternehmerverbandes Mülheimer Wirtschaft. Davon und von der zusätzlichen Wirtschaftsleistung profitiere auch Mülheim.
Zu einfach machten es sich die Kritiker, wenn sie beispielsweise das geplante Hotel auf dem Autohof mit einem Bordell gleichsetzten, sagt Windfeder. „Es gibt keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass mit einem Hotel-Betrieb auch die Prostitution Einzug hält. Erstens wäre es schlicht verboten und zweitens: Da sind doch eine Menge Vorurteile, die hier das Wort führen.“ Ebenso machten es sich viele zu einfach bei der Be- und Verurteilung der Glücksspielmöglichkeiten, die es auf dem Autohof geben soll.
Unternehmerverband fordert sachliche Debatte
„Notwendige LKW-Stellplätze bauen sich nicht von selbst, sie kosten Geld und zwar im Durchschnitt 20.000 bis 35.000 Euro pro Stellplatz. Das muss erst einmal finanziert werden", sagt Windfeder weiter. In den öffentlichen Kassen sei dafür kein Geld mehr da. Deswegen müsse der Autohof-Betreiber auch die Möglichkeit haben, Geld zu verdienen. "Wenn die LKW schon oft ausschließlich im Ausland tanken, bleiben nicht mehr viele Einnahmemöglichkeiten übrig.“ Vor diesem Hintergrund mahnt der Unternehmerverband zu einer sachlichen Debatte über das Projekt.
Auf Unverständnis trifft bei Windfeder die schlechte Informationspolitik zum Projekt. „Es gibt unzählige Autohöfe, die gute Beispiele abgeben. Hier hätte man Vorurteilen frühzeitig begegnen können.“
Kritisch sieht der Unternehmerverband auch die Rolle der Kommunen bei dem Projekt. „So ein großes, beide Städte betreffendes Projekt, muss gemeinsam vorbereitet und durchgeführt werden – auch in punkto Bürgerbeteiligung. Stattdessen prescht Duisburg vor und die Stadt Mülheim ist bis heute in der Findungsphase“, so Windfeder abschließend.