Mülheim. Die MVG führt pünktlich zum Schulbeginn ab dem 7. September das Pünktlichkeitsversprechen ein. Gleichzeitig tritt ein neuer Fahrplan in Kraft.

Pünktlichkeit soll Vorfahrt bekommen: Zum Schulbeginn tritt auch bei der MVG am 7. September das angekündigte Pünktlichkeitsversprechen in Kraft. Da sich aber am selben Tag durch den Fahrplanwechsel neue Abfahrtszeiten auf den gewohnten Bus- und Bahnlinien ergeben können, empfiehlt es sich, einen Blick in den Fahrplan zu werfen. Der neue für 2011 und 2012 gilt ab 7. September und ist in den MVG-Kundenzentren gratis erhältlich.

Gleichzeitig mit der Essener EVAG führt die MVG am nächsten Mittwoch das Pünktlichkeitsversprechen ein. Das heißt: Wer laut Fahrplan mindestens zehn Minuten später als angegeben an seiner Zielhaltestelle ankommt, kann eine Erstattung des Fahrpreises beantragen. Der Kunde muss dafür die Verspätung innerhalb von drei Werktagen (von Montag bis Samstag) online (unter www.mhvg.de) oder in einem der beiden Kundenzentren am Hauptbahnhof oder am Löhberg melden. Für die Auszahlung im Kundenzentrum kann sich der Kunde drei Monate Zeit lassen.

Höhere Gewalt

Wer das Ticket, Personalausweis und Fallnummer parat hat, bekommt den Preis für eine Einzelfahrt (A2) ausgezahlt; 2,30 € sind’s für Erwachsene; Kinder und Studenten bekommen 1,40 € zurück. Abonnenten können nicht mehr pro Monat zurückbekommen, als sie für das Ticket bezahlt haben. Bei höherer Gewalt wie Schnee und Eis oder bei Streik gibt es keine Auszahlung, bei Verzögerungen, etwa durch Unfälle, wird nach Ermessen entschieden.

Zwei Jahre Erfahrung mit dem Pünktlichkeitsversprechen und dessen Einhaltung hat die Via aus Duisburg. Die dortige DVG, die gemeinsam mit der Essener EVAG und der MVG das Verkehrsunternehmen Via bildet, befördert jährlich 60,5 Mio Fahrgäste. In den zwei Jahren wurden Fahrtkosten in Höhe von 7500 Euro an insgesamt 3400 Fahrgäste erstattet. Da die MVG in Mülheim rund 30 Mio Fahrgäste jährlich befördert, geht man etwa von der Hälfte der Kosten aus.

Erstattungsfall soll nicht zum Normalfall werden

Der Erstattungsfall soll aber nicht der Normalfall werden: „Wir wollen unsere Fahrgäste sicher und pünktlich befördern“, betonte MVG-Geschäftsführer Klaus-Peter Wandelenus, wohl wissend, dass das Pünktlichkeitsversprechen beim Kunden gut ankommt und seine Zufriedenheit erhöht. „Es wird mindestens genauso gut laufen wie bei der DVG“, schätzt er.

Ab 7. September lohnt sich ein Blick in die Fahrplanaushänge an den MVG-Haltestellen. Neue Abfahrtszeiten gibt es für nahezu alle Tram-, Bus- und TaxiBus-Linien. Im einzelnen sind das die Linien 110, 112, 122, 124, 129, 131, 132, 133, 134, 135, 136, 138, 151, 752, NE3, NE9, NE10, NE12, T1, T2, T3 und T102. Den Entscheidungen gingen, so die MVG, umfangreiche Fahrgastzählungen voraus.

Geänderte Haltestellennamen

Einige Änderungen ergeben sich, sobald die Stadtgrenze überschritten wird. Bei der 104 werden die Abfahrtszeiten an der Haltestelle „Abzweig Aktienstraße“ in Essen angepasst, um die Anschlüsse zur Linie 105 zu verbessern. Die Bahnen der 104 halten weiter hin an der RWE Rhein-Ruhr-Sporthalle, aber die Haltestelle heißt künftig „Sportzen­trum Südstraße“. Das gilt auch für den Nachtexpress NE4.

Der 131er Bus nach Ratingen fährt nur noch bis zur Flurstraße. Von dort bis Am Kessel bedient die Rheinbahnlinie die Strecke mit dem Ortsbus O16. Auch hier war die Nachfrage zu gering: Bei dem 133er entfallen die Stichfahrten zur Haltestelle Solinger Straße.

Neue Haltestelle
für die Linie 151

Eine neue Haltestelle bekommt die Linie 151: Der Bus hält jetzt auch der „Lerchenstraße“ in Richtung Boverstraße zwischen Denkmannsfeld und Boverstraße. Das diene der direkten Erschließung und „verkürzt die Wege für die Fahrgäste“, hieß es bei der Via.

Wer oft mit der U-Bahn U 18 nach Essen fährt, für den ändert sich zwischen Mülheim Hauptbahnhof und dem Berliner Platz in Essen nichts. Wer aber weiter bis nach Altenessen (Karlsplatz) will, muss künftig am Berliner Platz in die U 17 umsteigen: Diesen Streckenabschnitt bedient die U 18 nicht mehr. Dafür bekommt sie zur Verbesserung der Pünktlichkeit auf der ganzen Linie zwei Minuten mehr Fahrzeit.