Herne. .
Außergewöhnliche Trendsportarten standen am Montag im Mittelpunkt des Herner Schulsporttags im Gysenberg.
Noch sieht’s ein wenig unbeholfen aus. Eine Schülerin setzt vorsichtig einen Fuß vor den anderen, hält sich an der Schulter ihrer Mitschülerin fest. Das Band, auf dem sie balanciert, wackelt. Etwa einen halben Meter über dem Boden zwischen zwei Bäumen ist die so genannte Slackline – flach und nur wenige Zentimeter breit – gespannt. „Man muss nur die Angst verlieren“, erläutert der Slackline-Profi Cihan, „das kann man innerhalb einer Stunde lernen.“ Sprünge oder Tricks klappten freilich nicht so schnell, aber immerhin sei man fähig, die Balance zu halten und einige Schritte ohne Hilfe zu gehen.
Das Slacklining ist nur eine von vielen Trendsportarten, die Herner Schüler am Montag beim Schulsporttag „Sport-Trends 2011“ im Gysenbergpark ausprobieren konnten. Seit sieben Jahren findet der Schulsporttag vor den Sommerferien statt. Zum ersten Mal waren neben weiterführenden Schulen und Förderschulen auch alle Herner Grundschulen eingeladen. „Wir bieten zehn Turniere in vier verschiedenen Sportarten an. Dazu vier Workshops und eine ganze Menge Mitmachangebote“, sagt Organisator Volker Gößling.
Etwa 1500 Schülern seien der Einladung zum Schulsporttag gefolgt, vermutet der Sportlehrer der Mont-Cenis-Gesamtschule (MCG) sowie Berater im Schulsport. „Vielleicht sind’s auch etwas mehr, weil sich nur diejenigen anmelden, die an den Turnieren teilnehmen.“
Zum Ausprobieren gab es für alle Schüler allerlei Gelegenheit. Teamgeist konnten sie beispielsweise beim Ultimate-Frisbee beweisen. Auf Geschick beim Putten kam’s beim Frisbee-Golf an. Gut gesichert hoch hinaus ging’s für schwindelfreie Schüler, die sich an der Kletterwand ausprobierten. Flag-Football, Le Parkour oder Waveboard-Hockey – wer eine ungewöhnliche Sportart suchte, wurde auf dem Außengelände und in der Sporthalle im Gysenberg auf jeden Fall fündig.
„Normale Sportarten gibt’s hier eigentlich nicht“, betont Gößling, „sondern nur die Sportarten mit Trendcharakter. Statt Basketball bieten wir Street-Basketball, statt Fußball Soccer, also Kleinfeldfußball, statt Volleyball Beachvolleyball.“ Es gehe vor allem darum, die Sportarten kennen zu lernen, zu denen man sonst kaum Gelegenheit habe.
Gößliong nennt eine weitere Besonderheit des Schulsporttags: „Das Ganze ist eine Veranstaltung von Schülern für Schüler.“ So ist der Schulsanitätsdienst der MCG im Einsatz. Fast alle Turniere und Mitmachangebote werden von Schülern des Sport-Leistungskurses der MCG sowie von ausgebildeten Sporthelfern der MCG und der Gustav-Adolf-Schule organisiert und geleitet. Die Sporthelfer hätten so die Möglichkeit, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. „Das ist bei einem solchen Riesenevent schon etwas ganz Tolles“, freut sich Gößling.