Mülheim. . Gerade ist der Flüsterasphalt an der A 40 zwischen Kreuz Kaiserberg und Hardenbergbrücke fertig, da wird erste Kritik laut: Bürger klagen über Unebenheiten und schlampige Arbeit. StraßenNRW muss zugeben, dass bei der Sanierung Fehler gemacht wurden.
Der Dümptener Jubel über die lang ersehnte Lärmminderung an der A 40 zwischen Kreuz Kaiserberg und Hardenbergbrücke (zwischen den Anschlussstellen Winkhausen und Heißen) ist noch frisch in den Ohren, da wird erste Kritik laut. Beim Einbau des Flüsterasphaltes sei offenbar schlampig gearbeitet worden, klagen Bürger über Unebenheiten auf der Strecke.
Stoßdämpfer müssen kontinuierlich arbeiten
Eine Testfahrt der WAZ offenbarte tatsächlich, dass Unebenheiten einem – wohlgemerkt – aufmerksam darauf achtenden Autofahrer das Gefühl vermitteln, als fahre er in sehr kurzen Abständen ständig über eine Asphaltnaht. Die Stoßdämpfer haben kontinuierlich zu arbeiten. „Es ist richtig ein Rubbeln drin im Reifen“, klagt ein aufgebrachter Bürger, für den feststeht: „Die Bauarbeiten wurden mangelhaft ausgeführt.“
Von Duisburg kommend sind die Unebenheiten insbesondere ab der Anschlussstelle Styrum zu spüren. Die leicht holprige Strecke setzt sich über einige Kilometer fort, bis es zwischen Dümpten und Winkhausen wieder ruhiger wird. „Wir haben auch festgestellt, dass leichte Schläge zu spüren sind“, sagte am Dienstag auch der für die Lärmsanierung an der A 40 zuständige Projektleiter vom Landesstraßenbaubetrieb „Straßen-NRW“, Oliver Stresing.
Ebenheitsmessung wird routinemäßig vorgenommen
Nach persönlichem Eindruck sei die Situation gleichwohl nicht als kritisch zu werten. Stresing: „Sicherlich kenne ich bessere Fahrbahnen, aber ich kenne auch schlechtere.“
In Kürze, so Stresing, werde es ohnehin eine sogenannte Ebenheitsmessung auf dem sanierten, acht Kilometer langen Teilstück der A 40 geben. Die werde nach Asphaltarbeiten routinemäßig vorgenommen, um die sachgerechte Erledigung der Arbeiten durch beauftragte Firmen zu prüfen.
Maximale Abweichung von vier Millimetern
Die entsprechende Lasermessung könne sich ein Laie derart vorstellen, dass eine vier Meter lange Holzlatte auf die Fahrbahn gelegt werde und schließlich gemessen werde, ob sie eben auf dem Asphalt aufliege. Es gebe klare Vorgaben für eine ebene Fahrbahndecke. Es gelte: Auf vier Metern Länge darf es maximal eine Abweichung von vier Millimetern zwischen Latte und Fahrbahn geben.
Ansonsten sei die Baufirma in die Gewährleistung zu nehmen – entweder durch einen Abschlag bei der Rechnung (bei geringfügigen Verletzungen der Norm) oder gar durch die Aufforderung, die Asphaltdecke wieder abzufräsen und neu einzubauen – so geschehen vor nicht allzu langer Zeit auf der A 42 zwischen Herne und Castrop-Rauxel.
Unebenheiten lagen außerhalb der Norm
Dort hatte es nach der 14 Mio Euro teuren Sanierung eines Autobahn-Teilstückes im Jahr 2009 massive Beschwerden von Anwohnern gegeben. Sie beklagten einen erhöhten Lärmpegel, sammelten 800 Unterschriften und gründeten eine Bürgerinitiative. Schließlich schaltete sich auf Druck der Bürger die Kommunalpolitik ein, „Straßen.NRW“ beauftragte eine Spezialfirma aus Hannover, die Strecke zu prüfen. Die Unebenheiten lagen tatsächlich außerhalb der Norm, für viel Geld musste die Baufirma ihr misslungenes Werk herrichten.
Ähnliches wie im Herner Fall erwartet Projektleiter Oliver Stresing für das jüngst sanierte Mülheimer Teilstück A 40 allerdings nicht. Auf der A 42 seien Autofahrer regelrecht durchgeschüttelt worden, „das sehe ich hier nach eigenem Empfinden erst mal nicht“.