Mülheim. .
Am 19. und 20. August fällt Mülheim einmal mehr zurück ins Mittelalter: Gerockt und gedudelt wird beim zehnten Burgfolk-Festival im Schloss Broich. Viele Spielleute kommen diesmal aus dem Ausland: Schweiz, Niederlande und sogar Kanada.
Neu beim Burgfolk ist in diesem Jahr, dass erstmals eine Möglichkeit zum Campen angeboten wird. „Wir haben viele Gäste von außerhalb. Um ihnen eine teure Hotelübernachtung zu ersparen, bieten wir einen kleinen Zeltplatz an“, erklärt der Veranstalter Michael Bohnes. Im Müga-Park wird ein Bereich in der Nähe des Ringlokschuppens für die Mittelalterfans freigegeben. Er soll aber klein gehalten werden. Bohnes spricht von 60 bis 70, maximal 100 Campern.
Feuerseele, Heidevolk und Eluveitie am Samstag
Am Freitag beginnt der Burgfolk in der alten Karolingerfestung um 17.30 Uhr mit der Band Feuerseele. Sie bringt eine Mischung aus moderner Rockmusik mit Geige und Dudelsack auf die Bühne. Im Anschluss spielt die niederländische Formation Heidevolk, deren Musik als Pagan Folk Metal beschrieben wird, wobei „Pagan“ für „heidnisch“ steht. Headliner des ersten Tages sind Eluveitie. Die Schweizer verbinden traditionelle keltische Volksmusik mit Schwermetall-Klängen.
Am Samstag um 13 Uhr werden dann Cumulo Nimbus die Camper und den Rest vom „Folk“ mit Renaissance-Klängen und Heavy Metal wecken. Die Band war 2009 in Wacken dabei, dem größten Heavy Metal Festival der Welt. Es folgen die deutschen Bands Dunkelschön und Ignis Fatuu, die eine klingt melancholisch und mystisch, die andere eher rockig und hart. Folkig geht es weiter mit den dritten Niederländern des Festivals: Omnia.
Der Dudelsack darf bei einem Mittelalter-Festival nicht fehlen, dafür sorgen, kombiniert mit Rock’n’Roll, The Real McKenzies. Die sind übrigens keine Schotten, sondern kommen aus Kanada. Anschließend spielt eine deutsche Band, die wohl lieber irisch wäre: Fiddler’s Green mit ihrem frechen irischen Speedfolk. Und die Samstagnacht gehört dann dem Klassik-Mittelalter-Metal-Orchester Haggard.
Ganz besondere Atmosphäre
Veranstalter Michael Bohnes erwartet für den Freitag etwa 900 „Folker“. Der Samstag war im vergangenen Jahr ausverkauft. „Zur Zeit haben wir 1300 Karten verkauft, es sind also noch 200 erhältlich.“
Die Atmosphäre beim Burgfolk ist eine ganz besondere: Neben rockenden Rittern in Rüstungen und mit Umhängen gewandeten Männern trägt die Mehrheit der Gäste schwarz. Dabei sind sie überaus fröhlich: Sie singen, tanzen und applaudieren laut mit. Grund für diese mitreißende Stimmung ist nicht nur der vor Ort ausgeschenkte Met, das Szene-Getränk der Mittelalterfans, sondern auch die gemeinsame Freude am Klang vergangener Zeiten. Das feiernde „Folk“ besteht übrigens aus fast allen Generationen: Von kleinen Kindern mit Ohrschützern – Festivalgäste unter zwölf Jahren haben übrigens freien Eintritt – bis zum alten Rockereisen.
Dass der Burgfolk vor der Kulisse von Schloss Broich stattfindet, ist kein Zufall. „Ort und Musik sollen sich perfekt verbinden“, sagt Bohnes. „Stellen Sie sich mal auf den Burgplatz, schließen Sie die Augen und stellen Sie sich vor, es sei das zwölfte Jahrhundert. Sie sehen: Burgfräulein und Ritter. Und was hören Sie? Genau: Folkrock!“
Welche Bands spielen, wo es Karten gibt
Am Freitag, 19. August, treten Feuerseele, Heidevolk, Rapalje und Eluveitie auf. Am Samstag, 20. August, spielen Cumulo Nimbus, Dunkelschön, Ignis Fatuu, Omnia, The Real McKenzies, Fiddler’s Green und Haggard. Karten für Freitag kosten 19 € plus VVK-Gebühr, für Samstag 26 € plus Gebühr, es gilt auch Festivaltickets: 39 € plus VVK-Gebühr. Karten bekommt man im Internet unter www.burgfolk-festival.de oder auch im WAZ-Leserladen. Wer zelten möchte, muss sich auf jeden Fall vorher anmelden unter Tel. 0208- 84845501.