Mülheim.

Nach dem Weinfest in der Altstadt wird Unmut laut: Zu starke Kontrollen durch das städtische Ordnungsamt, findet Rolf Schulze vom Veranstalter „Pro Altstadt“.

Hochprozentig positiv fällt an sich die Bilanz des Weinfestes am vergangenen Wochenende in der Altstadt aus: „Wir sind überaus zufrieden“, sagt Rolf Schulze von Pro Altstadt: „Es ist richtig gut gelaufen. Das gelte auch für die Winzer, die meinten: „So ein Publikum würden wir uns gerne immer backen.“ Acht Weinbauern aus verschiedenen Anbaugebieten hatten ihre Produkte präsentiert, dazu Passendes servierten die Gastronomen.

Verhältnismäßigkeit der Kontrolle

Der Wermutstropfen: Freitagabend seien um 22.45 Uhr gleich sechs Mitarbeiter des Ordnungsamtes erschienen, „um zu kontrollieren, ob die Veranstaltung, die bis 22 Uhr genehmigt war, auch beendet ist“, sagt Schulze. Er kritisiert die Verhältnismäßigkeit der Kontrolle „einer ganzen Batterie von Ordnungsamtsmitarbeitern in voller Montur“. Denn „wir halten uns an die Öffnungszeiten und überziehen grundsätzlich nicht“. Generell wirft Schulze die Frage auf: „Warum lässt man die Menschen nicht in Ruhe feiern, bei den wenigen Veranstaltungen im Jahr?“ Denn ein Vorteil der Altstadt-Feste sei: „Es gibt keine Beschwerden von Anwohnern.“

Öffnungszeiten richten sich nach dem Umfeld

Weiterhin kann Schulze nicht nachvollziehen, warum das Ordnungsamt den Kulinarischen Treff (21. bis 24. Juli) in den Ruhranlagen bis 23 Uhr genehmigt habe.

„Wir kontrollieren, weil es notwendig ist“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Seit der Love-Parade-Katastrophe werden die Vorschriften genauer geprüft. „Es wird genauer geguckt, ob die Sicherheitskonzepte eingehalten werden.“ Das diene der Sicherheit des Besuchers sowie des Veranstalters. Die unterschiedlichen Öffnungszeiten richten sich nach dem Umfeld: „Die Mülheimer Altstadt ist Wohngebiet“, so Wiebels, da gehe es um das Ruhebedürfnis der Bürger. Dagegen finde der Kulinarische Treff an der Ruhr außerhalb eines Wohngebietes statt, wo nur wenig Menschen lebten. Die Kontrollen seien nicht willkürlich. Wiebels: „Es ist immer ein Abwägen zwischen öffentlichen und privaten Interessen.“