Mülheim. . Europa ist für die meisten Menschen geographisch nah und geistig fern. Für die Schüler in Mülheim soll sich Letzteres ändern: Während der Europa-Woche lernen sie kulturelle Vielfalt und EU-Politik kennen - und genießen die Speisen des Kontinents.

Offene Grenzen, eine gemeinsame Währung, kulturelle Vielfalt – viele Jugendliche sind zwar mit den Vorzügen einer Europäischen Union aufgewachsen. Abstrakt mag die Vorstellung von Europa für sie dennoch sein, wenn es etwa um politische Mitbestimmung und Teilhabe geht. Die Europawoche in Mülheim will sich daher noch bis zum 16. Mai mit verschiedenen Aktionen den Fragen und Bedürfnissen gerade von Jugendlichen widmen.

Zielgruppe sind zum ersten Mal die ganz jungen Europäer: Grundschüler der 4. Klasse erleben den Kontinent altersgerecht über Quiz und Bewegungsspiele. Die kulturelle Vielfalt Europas ist in der Ruhrstadt auch dank Europaschule (Gustav-Heinemann), Jugendaustauschprogramm mit Partnerstädten und Integrationsrat längst ein Thema. Mehr Nachhaltigkeit und Kontinuität im Engagement für Europa fordert Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld dennoch, denn „Schüler kennen die europäischen Länder aus dem Urlaub, sie werden aber in Zukunft lernen müssen, auch im Ausland zu leben.

"Wie nehmen Jugendliche Europa wahr?"

Doch wie sieht diese Zukunft aus? Gleich zwei Diskussionsrunden haben die Stadt und der Verein „Bürger Europas“ geplant, um diese Frage zu beantworten. Schon am 11. Mai treffen junge Menschen der Gustav-Heinemann-Schule sowie des Gymnasiums Heißen auf Verena Schäffer, die Mitglied im Ausschuss für Europa und eine Welt ist. Außerdem stellt sich Sophia Krause als Mitarbeiterin des EU-Abgeordneten Jens Geier den Fragen der Schüler. „Typisch Europa – wie nehmen Jugendliche Europa wahr?“, lautet das Thema.

Über die direkten Auswirkungen der EU-Politik auf die Ruhrstadt soll hingegen am 16. Mai gesprochen werden. Euro-Krise, Ausbildungs- und Arbeitschancen auf dem europäischen Markt – Jugendliche der Gustav-Heinemann-Schule dürfen ins Gericht gehen mit der Oberbürgermeisterin.

Apropos Gericht: Europa will die Aktionswoche ebenso à la carte statt nur geografisch vermitteln. Viertklässler bereiten am Berufskolleg Stadtmitte etwa griechisches Gyros und niederländischen Nudelsalat zu. Klischee hin, Tradition her – die Liebe zur EU geht durch den Magen. Und sogar die Türkei ist im Rezeptbuch mit Börek kulinarisch schon Mitglied. Als Markenzeichen für unsere Republik wird übrigens ein Erdbeer-Bananensalat kredenzt.