Mülheim. . Mit großer krimineller Energie und schwerem Gerät müssen die Diebe vorgegangen sein, die am Osterwochenende drei schwere Bronzeplatten an der Petrikirche gestohlen haben. Die in den Boden eingelassenen Platten wiegen 60 Kilo pro Stück.

Unbekannte stahlen drei der vier Bronzeplatten, die neben dem Kortumbrunnen an der Petrikirche in den Boden eingelassen waren und an die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs sowie an jene Spender erinnerten, die den Nachbau des Brunnens ermöglichten.

Diebstahl war keine leichte Aufgabe

1943 wurde der Kortumbrunnen im Bombenhagel zerstört. 2006 wurde dessen originalgetreuer Nachbau eingeweiht. Möglich wurde dies auch durch viele private Spender, die die Hälfte der 144.000 € finanzierten. Ihre Namen waren in im Boden eingelassene Platten verewigt. 60 cm Durchmesser haben diese in der Friedrich-Wilhelms-Hütte gegossenen massiven Bronze-Scheiben. 60 Kilo wiegen sie pro Stück und waren, so Stadtsprecher Volker Wiebels, „fest im Boden verankert“. Sie zu stehlen, war also keine leichte Aufgabe. Doch die aktuellen Metallpreise führten zu vermehrten Diebstählen, sagt Wiebels, wobei er betont: „Der Schaden ist größer als der Materialwert.“ Auch Horst van Emmerich, der als Vorsitzender des inzwischen aufgelösten Vereins zur Förderung der Mülheimer Altstadt die Spenden für den Nachbau sammelte, bedauert „dies persönlich sehr. Dass das geschehen ist, ist bitter.“

Auch Raschebrunnen ist Ziel von Vandalismus

Die Stadt stellt nun Anzeige gegen Unbekannt und bittet Zeugen, die am Osterwochenende auf dem Kirchenhügel etwas beobachtet haben, sich bei der Bürgeragentur (455 16 44) zu melden. Zunächst will man bei der Stadt abwarten, ob sich die Täter ermitteln lassen. Erst dann, so Wiebels, „gucken wir, wie wir weiter vorgehen. Sicherlich wird das unterm Strich auch eine finanzielle Frage sein.“

Denn der Kortumbrunnen ist nicht das einzige Ziel von Vandalismus. Zum x-ten Mal wurde der Raschebrunnen auf der Schloßstraße beschädigt. Immer wieder, berichtet Wiebels, fahren Lkw-Fahrer beim Rangieren gegen die dortigen Poller und lockern Pflastersteine. Diese warfen Unbekannte nun in den Brunnen. Wiebels appelliert an die Lkw-Fahrer, künftig den Schaden zu melden, denn in diesem Fall greife die Versicherung. Sonst sei es Fahrerflucht.