Mülheim. . Nach wiederholtem Diebstahl wird die St. Laurentius-Dorfkirche in Mintard nur noch für Gottesdienste zugänglich sein. Dem zuständigen Pfarrer fehlt für die Diebstähle jedes Verständnis, die Gemeinde ist entsetzt.

In Mintard bleibt die Dorfkirche geschlossen. „Leider Gottes“, sagt Pfarrer Sven Goldhammer. Grund dafür ist der Diebstahl liturgischer Gegenstände: ein Kreuz und zwei Kerzenständer nahmen dreiste Diebe mit. Außerdem noch gebrauchte Kerzen vom Nebenaltar. Es geschah zu Altweiberfastnacht. Ob sich ein Streich dahinter verbirgt, vermag der Pfarrer nicht zu sagen, der sich allerdings fragt, was jemand damit anstellen will. „Das waren keine antiken, künstlerisch wertvollen Dinge.“ Und auf einen Kamin könnte man die Sachen auch nicht stellen.

Kirchenraum außerhalb der Gottesdienste gesperrt

Die Gemeindemitglieder reagierten jedenfalls entsetzt, als der Seelsorger vom Diebstahl berichtete. Noch nicht so lange ist es her, dass ein Opferkästchen aufgebrochen wurde – der Sachschaden war höher als die paar Euro, die die Diebe darin fanden. Jedenfalls ist St. Laurentius, sonst von 8 bis 18 Uhr geöffnet, außerhalb der Gottesdienste (mi.,18.30, so., 9.30 Uhr) nicht mehr zugänglich. Wer durch das Tor geht, kann den Turmraum betreten, wird aber von einem Gitter daran gehindert, bis in den Kirchenraum zu gelangen. Nur hineinzuschauen ist möglich. „Wir überlegen, dort etwa eine Kirchenbank für Gläubige aufzustellen“, so der Pfarrer.

Vandalismus in Kirchen leider keine Seltenheit

Die Mintarder Kirche ge­hört zum Bistum Köln, aber auch im Bistum Essen kennt man Diebstahl und Vandalismus in Kirchen. Wolfgang Cukrowski, Referent des Mülheimer Stadtdechanten, erinnert sich, das in Heilig Geist in Holthausen vor ein paar Jahren der Altar beschmiert wurde, dennoch bleibt die Kirche tagsüber den Gläubigen nicht verschlossen. Es passiere halt immer wieder mal was, so Cukrowski, aber eben nicht ständig. Wertvolle Dinge, wie die Übertragungstechnik käme nach Gottesdiensten unter Verschluss. In St. Mariae Geburt sorgen Ehrenamtliche zudem tagsüber für eine Art Wachdienst. Dafür, so Pfarrer Goldhammer, gebe es in Mintard zu wenige, die das in die Hand nehmen könnten.