Mülheim. Die Lärmsanierung auf der A40 bei Mülheim verzögert sich. Grund sind die vielen Baustellen auf der möglichen Umleitungsstrecke in Mülheim und Essen. Erste Bauarbeiten in Fahrtrichtung Essen sind für Juni und Juli 2011 geplant.

Weil auch auf der möglichen Umleitungsstrecke über Mülheimer und Essener Stadtgebiet zu viele Baustellen eingerichtet sind, verzögert sich der Einbau von Flüsterasphalt auf dem 7,8 Kilometer langen Teilstück der A 40 zwischen dem Autobahnkreuz Kaiserberg und der Hardenbergbrücke (zwischen den Anschlussstellen Heißen und Winkhausen).

Dies bestätigte nun der beim Landesbetrieb Straßen NRW zuständige Projektleiter Oliver Stresing auf WAZ-Anfrage. Eigentlich, so die ursprüngliche Planung, sollte der Flüsterasphalt schon in diesem Frühjahr aufgebracht werden. Nun wird das Projekt gestückelt.

Tages- und Wochenendbaustellen

Erste Bauarbeiten sollen in Fahrtrichtung Essen im Juni und Juli stattfinden. Laut Stresing werden dann in Tages- und Wochenendbaustellen zunächst Fahrbahnschäden wie Spurrinnen und Risse behoben. In den kommenden Sommerferien wird der alte Fahrbahnbelag dann zum Zwecke der besseren Haftung angefräst, folgend der 4,5 cm dicke offenporige, lärmmindernde Asphalt aufgetragen.

Neun Tage Bauzeit sind dafür geplant. Der Flüsterasphalt bringt eine besondere technische Anforderung mit sich: Er muss „in einem Guss“ auf die volle Fläche der Fahrbahn aufgebracht werden. Weil die A 40 im entsprechenden Streckenabschnitt nicht breit genug sei, könne auf der gegenüberliegenden Fahrbahn kein Zweirichtungsverkehr eingerichtet werden, so Stresing. Dies hat zur Folge, dass „Straßen NRW“ die A 40 Richtung Essen während der Bauzeit komplett sperren und den Verkehr über den Nordosten Mülheims ableiten wird.

Durchreiseverkehr frühzeitig umleiten

Ab Anschlussstelle Heißen soll es über die Velauer, Hatzper, Raadter und Lilienthalstraße zur A 52 gehen, von dort aus ginge es weiter über Kreuz Breitscheid und A 3 zum Kreuz Kaiserberg. Auch Verkehr, der aus Duisburg kommt, wird ab Kreuz Kaiserberg über die entsprechende Strecke umgeleitet. Wer Richtung Bochum will, fährt dann weiter auf der A 52, um am Dreieck Essen-Ost wieder auf den Ruhrschnellweg einzufädeln.

So will „Straßen NRW“ auch den Durchreiseverkehr frühzeitig umleiten. Für den Verkehr nach Mülheim hinein steht doch zu befürchten, dass sich Schleichverkehr den Weg über Speldorf bahnt und dies dort zu einer außerordentlichen Verkehrsbelastung führt.

Keine leistungsfähigen Umleitungsstrecken

Die gewählte Umleitung sei auch Grund für die Verzögerung bei den Bauarbeiten, so Stresing. Zurzeit gebe es im Bereich der Hatzper Straße in Essen-Fulerum Behinderungen durch eine Baustelle; dieser Stelle sei im Frühjahr kein Umleitungsverkehr von der A 40 zuzumuten. Die geprüfte Alternativstrecke von Heißen über die B1 und Zeppelinstraße kam wegen der jüngst erst abgeschlossenen Arbeiten an der Zeppelinstraße ebenfalls nicht in Frage.

Der Flüsterasphalt auf der A 40 Richtung Duisburg wird gar erst im Sommer 2012 aufgebracht. „Es gab in diesem Jahr einfach keine leistungsfähigen Umleitungsstrecken“, so Stresing. Insgesamt sind für die Asphaltarbeiten Kosten von ca. 5 Mio € veranschlagt. Einen Starttermin der Arbeiten in den Sommerferien kann der Projektleiter noch nicht nennen. Flüsterasphalt sei „sehr witterungsempfindlich“, der Starttermin daher abhängig von den Wetterprognosen.