Mülheim. .

Etappensieg für die lärmgeplagten Anwohner der A 40: Der Bund gibt grünes Licht für eine Lärmsanierung auf acht Kilometern. Zwischen den Anschlussstellen Mülheim und Winkhausen soll 2011 Flüsterasphalt verlegt werden.

Nach langem Protest, ordnerweise Schriftwechseln und vielen Telefonaten können sich die lärmgeplagten Anwohner der A 40 über einen Etappensieg freuen. Der Lärm soll spürbar weniger werden. Der Bund will zwischen den Anschlussstellen Mülheim an der Ruhr und Winkhausen schon im kommenden Jahr Flüsterasphalt verlegen lassen.

Nicht ganz überraschend kam gestern eine entsprechende Mitteilung von FDP-Haushaltspolitikerin Ulrike Flach (MdB). Sie hatte ihre Sonderrechte als Mitglied des Haushaltsausschusses im Bundestag genutzt und beim Bundesverkehrsministerium den Stand der Dinge abgefragt. Bis dato hatte sich das Ministerium, auch gegenüber der WAZ, in der Frage des Lärmschutzes zugeknöpft gegeben. Noch vor wenigen Wochen hieß es, dass selbst das neue Lärmschutzgutachten vom Landesbetrieb „Straßen.NRW“ nicht vorliege. Dies freilich war längst nach Berlin geschickt worden.

Verbesserung der Lebensqualität der Anwohner

Wie berichtet, hatte das Ministerium das Land beauftragt, unter Berücksichtigung der um 3 dB(A) abgesenkten Lärmschutzrichtwerte eine neue Lärmberechnung an der A 40 anzustellen. Nach WAZ-Informationen stand das Ergebnis schon frühzeitig in diesem Jahr fest: Straßen.NRW hatte festgestellt, dass zwischen Winkhausen und Kaiserberg die Autobahn so viel Lärm verursacht, das eine Lärmsanierung angebracht erschien. Die Landesstraßenbaubehörde schickte seine Empfehlung nach Berlin: Offenporiger Asphalt sollte verlegt werden.

Auf Anfrage von Ulrike Flach bestätigte ein Staatssekretär nun den konkreten Plan, im kommenden Frühjahr auf acht Kilometern Länge, zwischen den Querungen an der Friesenstraße in Styrum und der Aktienstraße in Winkhausen, eben diesen Asphalt verlegen zu wollen. „Damit wird bereits in einigen Monaten die Lebensqualität für die Anwohner des Streckenabschnitts deutlich verbessert sein“, so Flach.

Offenporiger Asphalt

Offenporige Asphaltdeckschichten verfügen über einen großen Hohlraumgehalt. Dieser hilft, den Lärm der hier­über hinwegrauschenden Fahrzeugreifen zu absorbieren. Der sogenannte Flüsterasphalt soll helfen, den Schallpegel um 3 bis 6 dB(A) zu mindern. Eine Senkung des Pegels um 3 dB(A), so heißt es, komme im Empfinden der Wirkung gleich, als wenn über die Autobahn nur halb so viele Fahrzeuge wie bislang fahren würden.

„Ist das wahr?“ – Das war gestern die erste Reaktion einer Dümptenerin, als sie von der Nachricht erfuhr. Seit Jahrzehnten kämpfen Anwohner rund um die Denkhauser Höfe und die Oberheidstraße, insbesondere auch der Dümptener Bürgerverein für Lärmschutz an der nahen Autobahn, bisher stets ohne Erfolg. Dass es jetzt soweit ist, sei „ja richtig ein Jubiläumsgeschenk“, so Bürgervereinsvorsitzender Bernd Lüllau. Im Oktober feiert sein Verein den 50. Geburtstag. Leise will der Bürgerverein in Sachen Lärmschutz nun aber auch nicht werden. Weiter fordert er neben dem Einbau von Lärmschutzwänden Tempo 80 auf der Bahn sowie die Vermeidung von Lkw-Transitverkehr. „Die gute Nachricht jetzt ist aber schon ein Schritt in die richtige Richtung“, so Lüllau.