Mülheim-Heißen. Die ursprünglich zu Beginn der Sommerferien geplante Wiedereröffnung des Freibades ist vom Tisch. Doch nicht nur der Zeitplan ist passé, auch der Kostenplan erfuhr eine böse Überraschung: Das Dach des Bades ist in weiten Teilen völlig durchgerostet.

Bis Ende September wird, wie berichtet, nichts aus dem Freibadspaß in Heißen. Bei den seit Oktober 2010 laufenden Sanierungsarbeiten stellte sich heraus, dass das 1000 qm große Dach in weiten Teilen durchgerostet ist. Besonders an den Stellen, die auf den Wänden aufliegen. „Man kann den Finger einfach so durchstecken“, sagt der Leiter des städtischen Immobilienservice, Frank Buchwald.

Mehrkosten in sechsstelliger Höhe erwartet

„Wir rechnen mit einem zusätzlichen höheren sechsstelligen Betrag“, erklärt Buchwald. Denn nicht nur das Dach muss neu gebaut werden. Es wurden auch künstliche Mineralfasern wie etwa Glaswolle gefunden, die in dem Gebäude zur Wärmeisolierung verbaut sind. „Das Zeug müssen wir rausholen, entsorgen und ersetzen“, so Buchwald. Alles zusammen gerechnet werden sich die kalkulierten Sanierungskosten von 1,7 Millionen Euro deutlich erhöhen: „Die Zwei-Millionen-Euro-Grenze werden wir mit Sicherheit knacken.“ Bei Voruntersuchungen war ein Dachschaden in diesem Ausmaß nicht festgestellt worden. Erst als die Innenisolierung komplett abgenommen worden sei und man auch von außen die Dachfläche geöffnet habe, seien die Mängel zu Tage getreten.

Neues Dach ermöglicht neue Wärme-Isolierung

Ein Gutes immerhin hat der Dachneubau: Es kann eine moderne Wärme-Isolierung gleich mit eingebaut werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich das Dach auch künftig öffnen und schließen lassen muss. Denn das Wennmann-Bad bleibt ein Hallen- und ein Freibad. „Allein als Hallenbad könnte man es auch nicht betreiben, weil es sich wegen der großen Fensterfront im Sommer so stark aufheizen würde, dass zuvor eine Lüftung eingebaut werden müsste“, so der Immobilienchef.

Buchwald will den entstandenen Mehraufwand ohne die Aufnahme eines Kredits schaffen. „Dadurch, dass wir woanders nicht alle Mittel brauchen, und indem wir anderes vielleicht nach hinten verschieben“, sagt Buchwald. Im Augenblick werde aber noch gerechnet. „Um Genaueres sagen zu können, muss ich die Zahlen erst haben“.