Mülheim. . Für die rund 400 Besucher, die das Symphoniekonzert im Theatersaal der Stadthalle am Wochenende hörten, war klar: Das Kinderorchester Concertino, das Jugendsinfonieorchester und die drei ausgewählten Solisten zeigten große künstlerische Leistungen.
Unter dem Motto „Junge Solisten stellen sich vor“ stellten drei Talente der Musikschule ihr Können unter Beweis, begleitet vom Mülheimer Jugendsinfonieorchester unter Leitung von Otmar Müller. Zunächst präsentierte Lars-Henrik Radloff ein nicht so oft gehörtes Soloinstrument, den Kontrabass. Der 16-jährige Essener spielte den ersten Satz des Kontrabasskonzertes von Domenico Dragonetti. Das Nachwuchstalent lotete dabei alle Höhen und Tiefen des Saiteninstrumentes aus, spielte auf der Tabulatur seines Basses mit großer Virtuosität und Komplexität, aber auch großer Leichtigkeit – wie ein Berufsmusiker.
Stets der richtige Ton
Das gilt auch für den zweiten Solisten, den Mülheimer Felix Parlasca. Der 18-Jährige holte aus seinem Fagott, das bei Symphoniekonzerten meist nur eine Nebenrolle spielt, ein breites Spektrum vielschichtiger Tonfolgen heraus. Das Fagott, so der Eindruck, birgt ungeahnte klangmalerische Möglichkeiten.
Noch eindrucksvoller geriet der Auftritt der dritten Solistin, Ana-Lena Hönig. Die 18-Jährige spielte aus dem Klavierkonzert Nr. 3 von Ludwig van Beethoven den 1. Satz. Erstaunlich, welch anmutigen, anspruchsvollen Klangkaskaden die begabte Musikschülerin auf den schwarz-weißen Tasten ihres Flügels intonierte, mit welcher Ruhe und Sicherheit die junge Dame, die schon häufig bei den „Jugend Musiziert“-Wettbewerben auftrat, stets den richtigen Ton, das richtige Tempo, das richtige Timing bei ihren Soloeinlagen traf. Noch dazu bei einem Meisterwerk des Bonner Komponisten, das ob seiner häufigen Melodie- und Rhythmuswechsel als eher schwierig gilt.
Unterhaltung auf hohem Niveau
Schon der Auftakt des Konzertes gelang, den das Kinderorchester „Concertino“ unter der Leitung von Annette Scherer harmonisch gestaltete. Die rund 30 Jungen und Mädchen verzauberten das begeisterte Publikum mit eingängigen, moderneren Kompositionen von Henry Purcell, Edward Grieg, Ferenc Farkas und Tony Osborne.
Alle Solisten und beide Orchester boten ein absolut hörenswertes, unterhaltsames Konzert auf hohem Niveau. Einen Auftritt, der in nächster Zeit eine Wiederholung vor noch größerem Publikum verdient hätte.