Mülheim. . Da Teldafax wiederholt in Zahlungsverzug geriet, hat die Medl in Mülheim nun den Lieferantenvertrag mit dem Unternehmen gekündigt. Davon betroffen sind rund 200 Gaskunden. Diese rutschen nun automatisch in den teuren Grundversorungstarif der Medl.

Rund 200 Gaskunden in Mülheim werden fortan nicht mehr mit Gas von Teldafax beliefert. Die Medl als Netzbetreiberin hat den Lieferantenvertrag mit dem Unternehmen aus Troisdorf mit sofortiger Wirkung gekündigt. Grund ist, dass Teldafax wiederholt in Zahlungsverzug für die Durchleitung von Gas durchs Mülheimer Netz geraten ist. Die Medl sagt, dass „Mahnungen und Anrufe über Wochen unbeantwortet blieben“.

Wie der örtliche Netzbetreiber am Donnerstag mitteilte, fallen Teldafax-Kunden, die jetzt Post von der Medl erhalten, automatisch in die Ersatzversorgung, für die die Medl als Mülheimer Grundversorger selbst sorgen wird.

Haushalte rutschen automatisch in teuersten Tarif

Für die betroffenen Haushalte wichtig: Sie rutschen damit, wenn sie nicht selbst aktiv werden, in den Grundversorgungstarif der Medl, „Grundsolide“. Teurer ist der Gasbezug für Mülheimer Verbraucher derzeit nirgends. Für einen jährlichen Verbrauch von 14.000 Kilowattstunden (100 m2-Wohnung) würden 1089,12 Euro fällig. Die Medl macht darauf aufmerksam, dass betroffene Mülheimer sofort einen günstigeren Medl-Tarif wählen könnten – dies wären die Tarif „Rundum sorglos“ und „Behaglich warm“, immerhin gut 150 Euro günstiger im Jahr als der Grundversorgungstarif.

Bei besagtem Jahresverbrauch lässt sich aber noch mehr Geld sparen. Lässt man, entsprechend dem Rat der Verbraucherschützer, Angebote mit Vorauskasse (etwa Teldafax) und Kaution außen vor, so präsentiert der Online-Preisvergleich auf Verivox.de 823,44 Euro als niedrigsten Preis. Anbieterin ist die DIG Deutsche Industrie Gas, ein Unternehmen aus Ludwigshafen. Beim Verbrauch von 14.000 Kilowattstunden gibt es 13 günstigere Tarife als bei der Medl, darunter eines der Stadtwerke Duisburg.

Außenstände werden eingeklagt

Nach der Kündigung des Lieferantenvertrages mit Teldafax wird die Medl ihre Außenstände nun einklagen. Schon im Februar hatte die Medl eine Kündigung ausgesprochen, sie aber nach einer Blitzüberweisung durch Teldafax wieder zurückgezogen. Auch die Kunden, die bei Teldafax Vorauskasse geleistet haben, werden womöglich vors Gericht ziehen müssen, um ihr Geld für nicht mehr geliefertes Gas zurückzubekommen.