Mülheim. Konkrete Ziele hat sich der neue Revierförster am Auberg, Martin Böckenhoff, gesetzt. Neben dem Ausbau des Naturschutzgebiets steht auch die Verbesserung der Hundewiese auf seinem Plan. Neue Ideen kommen vor allem von den Hundebesitzern selbst.
Nimmt man es umgangssprachlich nicht so genau, ist Martin Böckenhoff neuer „Revierförster“ auf dem Auberg. Doch der Forst ist in Selbeck vergleichsweise Nebensache, gibt es dort doch eher wenig Wald, dafür aber viele Menschen, reichlich Landwirtschaft und einige „Baustellen“. Letztere will der 34-jährige Revierleiter des Regionalverbands Ruhr (RVR) nun angehen.
Noch keine zwölf Uhr, und schon haben Martin Böckenhoff und Gerhard Klesen, RVR-Bezirksleiter West, einen Wunsch erfüllt: Einen Haufen Erde haben sie auf die Hundewiese gekippt. Hundehalter hatten das vorgeschlagen, um von „buddelwütigen“ Vierbeinern ausgehobene Löcher zu verfüllen. „Ein Windhund hat sich in einem Loch einen Kreuzbandabriss zugezogen“, weiß Klesen und freut sich über die Initiative der Herrchen. „Wir sind froh, wenn die Leute sich einbringen.“ Für den Bereichsleiter ist der Haufen Oberboden ein Beleg für den konstruktiveren Umgang, der am Auberg inzwischen herrscht. Als 2008 der RVR das Areal übernahm und Hunde auf eine eingezäunte Wiese beschränkte, war der Ton noch rauer.
Verstärkte Kontrollen für den Naturschutz
Alles ruhig ist am Auberg aber nicht. Immer noch, weiß Martin Böckenhoff, treffen auf dem Gelände „viele verschiedene Interessen aufeinander“. Diese möchte der Revierleiter, der studierter Diplom-Forstingenieur ist, nun bündeln und vor allem mit dem Naturschutz in Einklang bringen. Denn in diesem Jahr soll das Naturschutzgebiet in Selbeck erweitert werden.
Bodenbrütende Arten hat er besonders im Blick. Ab März, kündigt Böckenhoff an, soll mit verstärkten Kontrollen sichergestellt werden, dass die Vögel nicht gestört werden. Dann sollen zudem gezielt die landwirtschaftlich genutzten Flächen in den Blick genommen werden, damit auch sie nicht betreten werden. Unterstützt wird der Revierleiter dabei künftig von Mitarbeitern des Mülheimer Ordnungsamt. Die „enge Kooperation“, wie Gerhard Klesen es nennt, wird offiziell organisiert: Ein erster Einsatzplatz gilt passenderweise ab März 2011. Das Team wird auch auf die korrekte Entsorgung der Fifi-Tüten achten. Denn diese, so eine Kritik Klesens, werden zwar ordnungsgemäß gezogen und mit Hundehaufen befüllt, dann aber einfach in die Natur geworfen. Und das sei nun nicht Sinn der Sache.
Die Hundewiese soll "funktionell aufgegliedert" werden
Die Beschilderung der Reitwege möchte Martin Böckenhoff zudem erneuern. Ein weiterer Schwerpunkt bleibt weiterhin die fünf Hektar große Hundewiese. Nach wie vor, sagen die beiden RVR-Mitarbeiter, gehen die Meinungen zu diesem Auslauf weit auseinander: Viel zu groß, sagen die einen, viel zu klein, die anderen. Der RVR, scheint es, folgt nun ersterer Argumentation. In den kommenden Monaten soll die Hundewiese „funktionell aufgegliedert“ werden. Konkret nennt Klesen einen separaten Teil für Hundeschulen und eine eigene Ecke für Welpen. Klesen verspricht: „Wir werden das grundlegend beplanen und die Ideen der Menschen einbeziehen.“ Ideen erreichen den RVR reichlich. Ein Feuchtbiotop für die Hundewiese ist so ein Vorschlag, oder eine Sandfläche, damit sich die tierischen Buddler austoben. Erst einmal gab es allerdings einen großen Haufen Erde.