Mülheim. . Der heimische Eisvogel nistet auch an Kocks Loch in den Mülheimer Ruhrauen. Strenge Winter werden den Tieren jedoch oft zum Verhängnis. Nun bittet der NABU-Ruhr um Hinweise - denn im Januar wurde hier bisher erst ein Exemplar gesichtet.
Kein Gast aus den Tropen: Der Eisvogel ist ein Einheimischer. Der Vogel mit seinem kobaltblau bis türkisfarben schimmerndem Gefieder lebt auch an der Ruhr: Er nistete in den letzten Jahren in den Ruhrauen, auch an Kocks Loch wurde er gesehen.
2009 noch vier Vogelpaare
Der Naturschutzbund (NABU) hat den seltenen Mülheimer natürlich besonders im Auge. „Wahrscheinlich gab es im Jahr 2009 noch vier Vogelpaare“, schätzt Benedikt Wehr vom NABU-Ruhr, 2010 seien es nur noch ein bis zwei gewesen.
Der Eisvogel ist ein Höhlenbrüter, der sich an Steilwänden eine Brutröhre gräbt. Er ernährt sich von kleinen Fischen aus Fließgewässern. Er kommt in ganz Mitteleuropa vor und flüchtet auch im Winter nicht in wärmere Gefilde. Was ihm bei strengen Frösten zum Verhängnis werden kann: „Nach dem harten Winter von 1962/63 ist der Bestand zu 95% eingebrochen“, weiß Benedikt Wehr.
NABU bittet Mülheimer um Mithilfe
Der NABU-Ruhr möchte wissen, ob der Eisvogel an der Ruhr den harten Winter 2010/11 überlebt hat und bittet die Mülheimer um Mithilfe, falls sie einen Vogel oder, noch besser, ein Vogelpärchen sehen. „Wir haben im Januar einen einzelnen Eisvogel gesehen. Wir hoffen, dass es wieder zur Brut kommt, aber wir wissen es nicht“, sagt der NABU-Sprecher. „Die Ruhr war ja nicht zugefroren.“ Angaben zur Sichtung eines Eisvogels können nur per Internet gemacht werden. www.nabu-ruhr.de unter „Fundmeldungen“.