Mülheim. . Häufig entsorgen Mülheimer ihre Pflanzenreste aus dem Garten im Wald. Dabei ist das per abfallrechtlicher Bestimmung nicht erlaubt. Waldfreunde ärgern sich, die Kosten für die Entsorgung trägt oft die Allgemeinheit.

Wer giftige Abfälle in der Natur ablädt, der weiß, dass er falsch handelt. Ölfässer, Lackfarben oder Plastikmüll gefährden den Boden und das Grundwasser. Grünschnitt aus dem eigenen Garten ist nicht giftig – trotzdem gehört der Bio-Müll nicht auf Waldböden oder Parkflächen. Das regeln die allgemeinen abfallrechtlichen Bestimmungen. „Es ist ein Trugschluss, dass der Abfall aus der Natur auch in die Natur gehört“, sagt Ga­briele Reinke vom Mülheimer Umweltamt.

Das ganze Jahr über habe man mit widerrechtlich abgeladenen Grünabfällen zu tun. Besonders im Frühjahr und im Herbst, wenn Gartenbesitzer ihre Hecken schneiden, Bäume stutzen und Laub zusammenkehren. Die Pflanzenreste landen häufig in öffentlichen Waldgebieten. „Vielen Bürgern mangelt es an Einsicht, weil sie glauben, der Natur damit nicht zu schaden“, meint Reinke. Allerdings könne es einen Waldboden überfordern, wenn er mit Grünzeug vollgeladen werde.

Überdüngung schadet Bäumen

Vor allem die Entsorgung von Blättern kann zum Pro­blem werden: Die Überdüngung kann die Standfestigkeit der Bäume beeinflussen, und anstatt vieler unterschiedlicher Pflanzen wachsen an diesen Stellen nur noch Brennnesseln. Sogar Folgen für das Grundwasser sind denkbar.

Doch nicht nur die Natur ist betroffen, auch die Allgemeinheit: Wenn sich kein Verursacher findet, beseitigt die MEG den Schaden – auf Kosten aller Gebührenzahler. „Grundsätzlich ist es eine Verunreinigung des Stadtgebiets auf Kosten der Steuerzahler.“

Recyclinghof nimmt Abfälle kostenlos an

Überall in Mülheim gebe es dieses Phänomen, klagt Reinke. Und setzt auf die zum Teil hohen Bußgelder, die die Ordnungswidrigkeit nach sich zieht. „Den einen oder anderen Bürger könnte das abschrecken.“ Die Geldstrafen richten sich nach der Menge der Gartenabfälle und können durchaus mehrere hundert Euro betragen. „Wer einmal erwischt worden ist, macht das sicher kein zweites Mal. Nicht nur wegen des Geldes, auch weil es den Leuten unangenehm ist.“

Schließlich gebe es genug Möglichkeiten, seine Gartenabfälle loszuwerden. Und das sogar kostenlos, wie auf dem Recyclinghof der MEG in Dümpten (Pilgerstraße 25). Auch die heimische Bio-Tonne oder der eigene Komposthaufen seien eine Alternative.

Ein Ärgernis für Waldbesucher

Horst Barbel aus Speldorf empfindet es deshalb als Provokation, dass Anwohner ihre Gartenabfälle einfach in den angrenzenden Speldorfer Wald werfen, wie an der Straße Aschenbuch, Ecke Katzenbruch - direkt unter dem Schild, auf der die Oberbürgermeisterin darauf hinweist, dass das Abladen von Grünabfällen verboten ist. „Bis zum nächsten Container auf der Saarner Straße ist es wirklich nicht weit“, ärgert sich Barbel. Hier parkt regelmäßig das Schadstoffmobil der MEG, außerdem steht dort ein Grünschnittcontainer, in dem man Pflanzenabfälle wie Rasenschnitt, Sträucher, Unkraut, Zweige, Äste und kleinere Stämme entsorgen kann. Nur Stämme von einem Durchmesser von mehr als 25 cm gehören nicht in den Behälter.

Den Standort des nächstgelegenen Containers und die Termine des Schadstoffmobils kann man im Abfallkalender, auf www.mheg.de und bei der MEG erfahren: 99 66 00.