Mülheim. . Die Yehudi-Menuhin-Stiftung ist insolvent. Das Projekt MUS-E, das Schulkindern in Problemvierteln Kultur auf spielerische Weise nahebringen will, wird zunächst ausgesetzt. Zwei Mülheimer Grundschulen sind betroffen.
„Es trifft diejenigen, die ohnehin benachteiligt sind.“ Manfred Bahr, Rektor der Grundschule am Dichterviertel, ist traurig darüber, dass die Künstler vom Projekt MUS-E künftig nicht mehr an seine Schule kommen. Seit 2008 haben ein Trommler und eine bildende Künstlerin mit den Kindern gearbeitet, sie spielerisch an Kultur herangeführt. Bilder wurden ausgestellt, und sogar beim Stillleben auf der A40 waren die kleinen Trommler dabei. Die Yehudi-Menuhin-Stiftung hat am Montag die Insolvenz angemeldet – wegen Zahlungsunfähigkeit.
Künstler vor dem finanziellen Aus
Die Bezirksregierung in Düsseldorf sah sich gezwungen, die Fördermittel zu sperren. Laut der Behörde habe die Stiftung für die Jahre 2008 und 2009 nur unvollständige Ausgabebelege eingereicht.Die Künstler, die ihre Honorare von MUS-E bekommen haben, stehen teilweise vor dem finanziellen Aus.
Für die Kinder der Grundschulen am Dichterviertel und an der Zunftmeisterstraße bedeutet der Wegfall der Gelder, dass sie auf die Theater-, Kunst- und Musikkurse verzichten müssen. Ulrike Lueg von der Grundschule an der Zunftmeisterstraße glaubt, dass ihre Schüler sehr enttäuscht sein werden. „Gerade in den problematischen Stadtteilen haben die Kinder oft kaum Kontakt zu Kunst und Kultur.“Ob es eine Möglichkeit gibt, das Projekt anderweitig zu finanzieren, ist derzeit noch unklar.