Duisburg. . Die Yehudi-Menuhin-Stiftung, die in Duisburg mit der Bürgerstiftung in 46 Klassen das „Mus-E“-Projekt fördert, ist pleite. Das hat bereits Auswirkungen auf den Unterricht. Es soll auch Künstler geben, die seit Oktober kein Geld mehr bekommen haben.

Die Insolvenz der Yehudi-Menuhin-Stiftung, die in Duisburg gemeinsam mit der Bürgerstiftung in 46 Klassen das „Mus-E“-Projekt fördert, hat bereits Auswirkungen auf den Unterricht. „Die Künstler haben seit vergangener Woche die Arbeit eingestellt“, erklärt Matthias Seifert, Rektor der Grundschule (GS) Sandstraße in Marxloh. Für die Kinder bedeutet das, dass Akrobatik, Gestalten und Tanzen ausfallen und die Klassenlehrer alleine den Unterricht gestalten.

Einige Künstler bekamen seit Oktober kein Geld mehr

Die Düsseldorfer Stiftung ist in Zahlungsschwierigkeiten, weil es formale Abrechnungsschwierigkeiten gibt. „Es gibt Künstler, die haben seit Oktober kein Geld mehr bekommen. Das wird für einige zu einem existenziellen Problem“, erklärt Katia Huberty. Sie betreibt die „Schule für Phantasie“ in Baerl, macht für die Stadt Sprachförderungsprojekte und ist auch bei „Mus-E“ engagiert. Auch ihr fehlt nun „ein großer Batzen Geld.“ Rund 300 Künstler sind NRW-weit betroffen. „Mir tun die Kinder leid. Ich mach die Arbeit seit zwölf Jahren, sie sind mir ans Herz gewachsen, und sie waren ganz traurig, dass dienstags die lustigen Künstler nicht mehr kommen“, erzählt Katia Huberty.

Gefördert werden Schulen in sozial benachteiligten Gebieten

Die Duisburger Schulen befinden sich alle in sozial benachteiligten Stadtteilen wie Marxloh, Bruckhausen oder Hochfeld. „Die Kinder, die zu uns kommen, gehen nachmittags nicht in die Musikschule und haben auch keine Eltern, die mit ihnen ins Theater gehen“, weiß Schulleiter Seifert. Bei den Mus-E-Stunden leben sie auf. Etwa, wenn sie ein Stück vor rund 200 Mitschülern aufführen. Den Kindern sei noch nicht bewusst, warum die Künstler erstmal nicht kommen. „Insolvenz“ ist aber auch ziemlich schwierig zu erklären.

Die Bürgerstiftung finanziert das Projekt mit rund 40 000 Euro. „Mus-E selbst wird Gott sei Dank von allen Beteiligten nicht in Frage gestellt“, so Geschäftsführer Manfred Berns. Wie es allerdings weitergehen soll, weiß momentan niemand so genau. Die Nachricht hat alle Beteiligten kalt erwischt.