Der Versuch, eine neue, bürgerfreundlichere Regelung für die Öffnungszeiten am Recyclinghof zu finden, scheiterte jetzt erneut. In den letzten Jahren kam es vermehrt zu Beschwerden sowohl aus der Bürgerschaft als auch von Gewerbetreibenden.

Der Versuch, eine neue, bürgerfreundlichere Regelung für die Öffnungszeiten am Recyclinghof zu finden, scheiterte jetzt erneut. Und es sei fraglich, beklagt der Vorsitzende des Umweltausschusses Hubert Niehoff, ob bis zum Herbst, wenn die Bürger dort auch ihr Laub abgeben wollen, eine Einigung gefunden worden ist.

In den letzten Jahren kam es vermehrt zu Beschwerden sowohl aus der Bürgerschaft als auch von Gewerbetreibenden, da sich zu manchen Zeiten lange Schlangen vor dem Recyclinghof bildeten. Als „Witz“, „erbärmlich“ und „arbeitnehmerunfreundlich“ wurden die Öffnungszeiten bezeichnet. Man müsse sich einen Tag Urlaub nehmen, um in Mülheim seinen Abfall am Recyclinghof loszuwerden, schimpften Bürger.

Die Grünen reagieren auf die Klagen, forderten, dass die Annahmestelle an mindestens zwei Werktagen pro Woche bis 19 Uhr geöffnet sein sollte. Bislang hat der Recyclinghof montags sowie mittwochs bis freitags von 8 bis 14 Uhr und dienstags von 12 bis 19 Uhr sowie an jedem ersten Samstag im Monat von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Nicht hinnehmbar, hieß es. In der Geschäftsführung der Mülheimer Entsorgungs-Gesellschaft (MEG) konnte der Unmut jedoch nicht nachvollzogen werden, man verwies auf eine selbst durchgeführte Befragung der Kunden. Ergebnis: Zufriedenheit dominiert. Von Teilen der Politik wurde dies wiederum bezweifelt.

Auf Antrag hatte die MEG jetzt drei Modelle mit geänderten Öffnungszeiten erarbeitet: Modell 1: Drei Tage ist von 8 bis 14 Uhr und an zwei Tagen von 12 bis 19 Uhr sowie an einem Samstag im Monat bis 14 Uhr geöffnet. Mehrkosten: 16 000 Euro.

Modell 2: An drei Tagen ist von 8 bis 16 Uhr, an zwei Tagen von 10 bis 19 Uhr und an zwei Samstagen von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Mehrkosten: 74 000 Euro.

Modell 3 sieht eine tägliche Öffnung bis 19 Uhr und an jedem Samstag bis 15 Uhr vor, 268 000 Euro Mehrkosten. Das Modell lehnte der MEG-Betriebsrat ab. Es schien, als könnte sich die Mehrheit der Politik mit Modell 2 anfreunden. Jeder Gebührenzahler müsste dafür im Jahr einen Euro mehr bezahlen. Einigen konnte man sich dann doch nicht. Weiteren Beratungsbedarf kündigten einige Politiker an. Die MEG soll noch einmal die Kunden befragen. „Uns geht es auch darum“, sagt Niehoff, „durch bessere Öffnungszeiten die Zahl der wilden Müllkippen zu verhindern..“