Mülheim. .
Die Gerüchteküche brodelt: Das Mülheimer Max-Planck-Institut (MPI) für Bioanorganische Chemie steht mit hoher Wahrscheinlichkeit kurz vor einer Umwidmung. Hier soll ein Institut für chemische Energieumwandlung entstehen.
Das Mülheimer Max-Planck-Institut (MPI) für Bioanorganische Chemie steht mit hoher Wahrscheinlichkeit kurz vor einer umfangreichen, millionenschweren Umwidmung. Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) plant an dessen Stelle die millionenschwere, vom Land geförderte Einrichtung eines Instituts für chemische Energieumwandlung. Eine endgültige Entscheidung gebe es allerdings noch nicht, erklärte Dr. Ludwig Kronthaler, Generalsekretär der MPG, während einer Vorstellung der großen Themen moderner Forschung in Berlin.
Vieles spricht jedoch dafür, dass Mülheim Heimat dieses neuen Instituts wird. Dr. Robert Schlögl, Direktor des Berliner Fritz-Haber-Instituts der MPG, hatte bei besagter Veranstaltung die große Dringlichkeit der in Mülheim vorgesehenen Forschung betont. Das neue Institut für chemische Energieumwandlung solle in Mülheim entstehen und über einen Etat von 15 Millionen Euro verfügen. Damit würde es über einen mindestens 50 Prozent höheren Etat verfügen als das jetzige Institut für Bioanorganische Chemie.
Mehr als 50 Millionen Euro Landesgelder
Laut Information der WAZ könnte das Projekt mit mehr als 50 Millionen Euro Landesgeldern bezuschusst werden. Das Landesministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung sowie die NRW-Staatskanzlei wollten diese Information zwar nicht bestätigen, aber auch nicht dementieren.
Das neue Institut soll Grundlagenforschung im Energiebereich betreiben. Ziel ist es, mit Hilfe der Sonnenenergie Wasser in Sauerstoff und den Energieträger Wasserstoff aufzuspalten. Ein Verfahren, das zur besseren Speicherung der Energie aus den erneuerbaren Energieträgern beitragen soll, so Schlögl. Käme es tatsächlich zur Einrichtung dieses neuen Instituts, seien für die rund 80 festen Stellen in Mülheim keine negativen Konsequenzen zu befürchten, so Dr. Werner Klotzbücher, Pressesprecher des MPI. Für den Standort NRW und Mülheim im Speziellen könnte das neue, größere Institut daher einen positiven Effekt haben.