Mülheim. .

Die Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann ist laut Traifkommission in wirtschaftlicher Schieflage. Ein neuer Sondertarifvertrag, den Tengelmann ab kommender Woche mit der Gewerkschaft Verdi verhandelt, soll Arbeitsplätze sichern.

Die Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann GmbH und die Gewerkschaft Verdi verhandeln ab kommender Woche über Sonderkonditionen. Diese könnten von den 21.000 Beschäftigten einiges abverlangen.

„Zukunftssicherungstarifvertrag“ heißt das Werk, über das ab übernächsten Freitag in Berlin verhandelt wird. Vorausgegangen war ein entsprechender Antrag des Unternehmens an Verdi, in dem auf die schwierige wirtschaftliche Lage verwiesen wurde, unter dem dieser Zweig des Tengelmann-Konzerns leide.

Die Gewerkschaft hat eigens eine Tarifkommission gebildet, die am 18. Juli erstmals zusammenkam. Zuvor hatte Verdi einen Wirtschaftsprüfer beauftragt, die Situation der Kaiser’s Tengelmann GmbH einzuschätzen. Ein Gutachten sei in solchen Fällen üblich und geboten, erklärt Günther Wolf, Sekretär für den Fachbereich Handel im Verdi-Bezirk Mülheim-Oberhausen. „Sonst kann ja jeder kommen und uns die Preise kaputt machen“.

Einbußen bei Weihnachts- und Urlaubsgeld

Im konkreten Fall jedoch kam auch die Tarifkommission zum Ergebnis, „dass sich das Unternehmen in einer wirtschaftlichen Schieflage befindet“, heißt es in einem Info-Blatt des Verdi-Bundesfachbereichs Handel. Darum ist man bereit zu verhandeln. Nur: Worüber genau?

Eine Unternehmenssprecherin bestätigte am Mittwoch lediglich den Gesprächsbeginn am 24. September. „Über die Verhandlungsinhalte wurde Stillschweigen vereinbart.“ Allerdings war am Rande der Bilanzpressekonferenz vor drei Wochen bekannt geworden, dass die Mitarbeiter nach Vorstellungen von Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub drei Jahre lang Einbußen beim Weihnachts- und Urlaubsgeld hinnehmen sollen.

NRW-Filialen sollen modernisiert werden

Verdi besteht, wie aus dem Flugblatt hervorgeht, u.a. auf diese Gegenleistungen für Beiträge der Beschäftigen: Beschäftigungssicherung, dauerhafte Tarifbindung des Unternehmens, Beiträge des Managements und der Eigentümer sowie „erfolgreiche und dauerhafte Zukunftssicherung“, etwa Investitionszusagen. Haub hat immerhin angekündigt, die NRW-Filialen zu modernisieren.

„Wir geben keine Blanko-Schecks“, sagt auch Sabine Busch vom Verdi-Bezirk Linker Niederrhein, die Mitglied im Aufsichtsrat von Tengelmann ist. „Der Vertrag soll Arbeitsplätze sichern.“