Mülheim. Helfer des DRK Mülheim wurden ins bayerische Hochwassergebiet alarmiert. Auch DLRG-Kräfte halten sich bereit: „Wir sind auf alles gefasst.“

Mitten in der Nacht rollen weiße Fahrzeuge mit gelb-roter Markierung vom Gelände des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Mülheim, blinkendes Blaulicht auf dem Dach. Ein Wagen zieht einen Anhänger mit einem Boot. „Einsatz für unsere Wasserwacht“ steht unter dem Video, das die Ehrenamtlichen am frühen Montagmorgen, 3. Juni, auf Instagram gepostet haben. Da waren sie schon unterwegs nach Bayern, um in den Hochwassergebieten Hilfe zu leisten.

Sechs Einsatzkräfte der DRK-Wasserwacht aus Mülheim sind in der Nacht zu Montag gestartet, mit zwei Allradfahrzeugen und einem Hochwasserboot. Sie sind Teil eines großen Wasserrettungszuges mit verschiedenen Fahrzeugen aus NRW, zu dem insgesamt 48 Personen gehören, darunter auch Bootsführer, Strömungsretter und Taucher. „Es ist eine Riesenkolonne“, meldet per Handy Thomas Höcker, technischer Leiter der DRK-Wasserwacht Mülheim, der am Einsatz teilnimmt.

Mülheimer Wasserretter mit großer Kolonne unterwegs nach Bayern

Der Wasserrettungszug war noch am Nachmittag auf der langen Fahrt nach Süddeutschland. Viel schneller als 80 Stundenkilometer kann der Tross nicht fahren. Ziel und Sammelpunkt für die Hilfskräfte aus NRW ist zunächst Landau an der Isar. Ob das bayerische Städtchen dann auch Einsatzort wird, wussten die Mülheimer vor ihrer Ankunft noch gar nicht. „Wir haben noch keine Vorstellung, was uns im Einsatzgebiet erwartet“, sagte Thomas Höcker. „Wir kennen bislang nur die Bilder aus den Nachrichten. Alles kann passieren, von Evakuierungen bis zur Deichsicherung.“

Bei der Hochwasserkatastrophe vor drei Jahren halfen Mülheimer Wasserretter im Kreis Euskirchen. Dort hätten sie in überschwemmten Ortschaften Menschen aus ihren Häusern geholt und mit Booten gerettet, berichtet Höcker.

Ehrenamtliche starteten mitten in der Nacht

Die Einsatzkräfte sind Ehrenamtler und hatten am Montag, als es losging, schon eine weitgehend schlaflose Nacht hinter sich. Am Sonntagabend gegen 20 Uhr sei die erste Warnung angekommen, berichtet Höcker. Er persönlich habe sofort seinen Chef angerufen, um ihn darauf vorzubereiten, dass er wahrscheinlich für einige Tage nach Süddeutschland fahren muss. Gegen 0.30 Uhr wurde der Wasserrettungszug tatsächlich alarmiert. Um 3 Uhr trafen sich alle in einem Bereitstellungsraum in St. Augustin, von dort rückte die Kolonne aus.

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Voraussichtlich 48 Stunden werden die Mülheimer Einsatzkräfte im Hochwassergebiet bleiben. „Wir rechnen damit, dass wir am Mittwoch wieder rauskommen“, so Thomas Höcker. Ganz sicher ist auch das noch nicht.

Mülheimer DLRG-Team in „Hab-Acht-Stellung“

Auch die Ehrenamtlichen der DLRG Mülheim halten sich für einen möglichen Hochwassereinsatz bereit. „Wir sind alle in Hab-Acht-Stellung“, berichtet Bezirksleiterin Frauke Jerabeck. „Ich habe auch schon mit meinem Arbeitgeber gesprochen.“ Zwei der insgesamt sieben Wasserrettungszüge des Landesverbandes Nordrhein seien unterwegs nach Bayern. Die Züge, zu denen die Mülheimer DLRG-Trupps mit ihren Booten und Strömungsrettern gehören, sind momentan noch nicht alarmiert.

„Wir sind aber auf alles gefasst“, sagt Frauke Jerabeck. „Es muss nur noch ein Regenschauer an einem bestimmten Ort runterkommen, dann wird die Lage dramatischer. Wenn beispielsweise ein Deich bricht, werden noch mehr Helfer gebraucht.“

Ein Einsatz der Berufsfeuerwehr Mülheim in Süddeutschland ist nach Auskunft von deren Sprecher Dennis Goronczy derzeit nicht geplant. Nach der Flutkatastrophe in NRW im Juli 2021 hatte die Feuerwehr Mülheim in Eschweiler Nothilfe geleistet, denn sie verfügt über ein spezielles System zur Trinkwasserversorgung.

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