Mülheim. Andreas Wellmann war ein Kopfmensch. Bis er die große Liebe fand. Seither macht er seine Gefühle öffentlich und hat Follower im In- und Ausland.

Er ist eigentlich Kreditanalyst: Andreas Wellmann beschäftigt sich beruflich mit Zahlen, Daten, Fakten. Früher war er „ein Kopfmensch“. Bis er Conny traf, die Heidelbergerin, die seinetwegen 2017 nach Mülheim zog. Seitdem verspürt der 58-Jährige Gefühle, „an die ich früher gar nicht rankam“. Tiefe Liebe. „Keine andere Frau hätte das in mir ausgelöst“, sagt er. Noch erstaunlicher: Andreas Wellmann schrieb ein Buch. In zwei Monaten, obwohl er vorher nie geschrieben hatte. „Es war wohl in mir angelegt, plötzlich konnte ich es abrufen“, erzählt er.

Auf 160 Seiten und in 106 kleinen Texten formuliert der Mülheimer Gedanken über die Liebe, über Gefühle, das Herz und die Seele. Es geht dabei nicht nur um die Emotionen, die seine Partnerin (65) – „meine Zwillingsseele“ – in ihm erweckt hat, sondern auch um die Gefühle zu seinen Eltern, seinen Kindern, zur Natur – zu allem, was ihn berührt. „Der Liebesbaum“ heißt sein Erstlingswerk, und diesen Baum gibt es wirklich: im Mülheimer Witthausbusch.

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Eine „Powerbank“ sei er, sagt der Finanzexperte über sich. Er rede gerne viel. Mit seinem Buch blieb er daher nicht im stillen Schreibstübchen sitzen, er nahm am Hermann-Scherer-Wettbewerb teil. Scherer – ein bekannter Business-Experte, Coach und Bestsellerautor – lobt regelmäßig einen Excellence Award für Speaker aus. In vier Minuten müssen sie ihre Botschaft einem (Fach-)Publikum vermitteln. Andreas Wellmann gelang es, die Inhalte seines Buches mitreißend rüberzubringen. Er setzte sich gegen 160 Teilnehmende aus 18 Nationen durch.

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Nun hofft der Redegewandte, einen Verlag für „Der Liebesbaum“ zu finden. Bisher hat er nur Exemplare im Selfpublish herausgegeben.. „Ich möchte auf die Buchmesse in Frankfurt“, so sein Ziel. Positiv denken ist sein Credo. „Daran muss man arbeiten“, sagt er. Vielleicht veröffentlicht er deshalb täglich eine kurze Affirmation auf seiner Facebook-Seite. Etwa: „Du bist das Licht des Lebens, die Liebe ist dein Begleiter. Das Glück kommt zu dir wie ein Vogel. Viel Spaß!“ Auf Facebook, so Wellmann, habe er rund 5.000 Follower.

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Sein Buch und seine Tagessprüche ließ/lässt er auf Spanisch, Englisch und Portugiesisch übersetzen, er hat daher nicht nur deutsche Fans. Aus Südamerika bekommt er viele Kommentare. Oft mit Herzchen versehen. „Ich erreiche mit den Affirmationen zu 85 Prozent Frauen. Logisch, ich schreibe über Emotionen“, sagt er. Seine Webseite (glueckliche-zeilen.de) heißt „Glückliche Zeilen - Worte für die Seele“. Einen Instagram-Kanal hat er sich auch zugelegt, nach drei Wochen schon Feedback aus L.A. und Seoul erhalten. Und: Weil es ihn „dazu drängte“, hat er jetzt eine Hommage an Mülheim geschrieben.

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