Mülheim. Bei Musik und Köstlichkeiten stieß das Ronja-Team in dem Mülheimer Lokal mit seinen Gästen auf seinen Erfolg an. Was der Wirt als Nächstes plant.
Über 150 Menschen feierten am Samstag bei strahlendem Sonnenschein in Mülheims vegan-vegetarischem Restaurant Ronja dessen Nachhaltigkeitspreis für ihre außergewöhnliche Gastronomie am Ringlokschuppen.
„Viele Stammgäste“, erklärt Sinan Bozkurt, während er immer wieder Hände schüttelt und derweil seinen Blick über die draußen Sitzenden schweifen lässt. Dann zuckt er die Achseln bedauernd. „Viele Stammgäste haben mit Bedauern abgesagt. Langes Wochenende, und dann ist auch noch Muttertag.“
Bei Ronjas Feier spielt das Mülheimer Musik-Duo Fisch & Oldrik
Der übliche Außenbereich ist durchnummerierte Beistelltische ergänzt, 70 prangt auf dem Letzten, und alle sind voll, als das großartige Mülheimer Musik-Duo Fisch & Oldrik die Gäste begrüßt und dem Ronja zum Nachhaltigkeitspreis gratuliert. Ronja bedeutet übrigens im Kurdischen Sonnenaufgang oder auch Morgenröte, informiert Sinan.
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Nachhaltigkeit ist vielen Gästen hier wichtig. Das Mülheimer Urgestein Horst Kummerfeld ist ganz in seinem Element: „Deshalb machen wir ja seit zehn Jahren das Repair-Café.“ Auch privat lebt ’Hotte‘ Kummerfeld bewusst nachhaltig, besitzt seit 16 beziehungsweise 18 Jahren Solaranlagen auf dem Haus und fährt seit elf Jahren ein E-Auto. „Immer noch mit der ersten Batterie“, verkündet er lachend.
Auch denjenigen, die nicht vegan leben, schmeckt‘s im Mülheimer Lokal Ronja
Auch Jessika Komina lebt nachhaltig und fährt ihr altes Auto „bis es tot ist“, wie sie lachend sagt. Sie ist Veganerin und hat ihren naturnahen Garten – ohne Pestizide – mit Pflanzen gestaltet, die möglichst wenig Wasser verbrauchen. „Wir kommen oft her, hier schmeckt es immer allen, selbst denen, die nicht vegan sind.“ Sie deutet zu ihrem Vater Ilja, der begeistert nickt und ergänzt: „Die Nachhaltigkeit ist wichtig für die Zukunft, wir hinterlassen ja unserer Nachfahrenschaft etwas.“ – „Sonst gibt’s uns nicht mehr lange“, fügt Jessika hinzu.
Auch Anne lebt bewusst nachhaltig. „Nicht so viel wegschmeißen“, sagt sie, ihre Tischnachbarin Brigitte näht gerne und viel. „Ich trage die Sachen lange! Wenn’s mir nicht mehr gefällt, gebe ich sie weiter, wem sie gefallen.“
Ronja-Gastronom plant schon die nächste große Feier
Die nette, flotte deutsche, meist selbst komponierte Musik mit witzig-nachdenklichen Texten wie etwa „Es könnte so viel besser sein“ oder „Morgen geht auch“ über die Prokrastination, die Aufschieberitis, sorgt für gute Laune, derweil es sich die Gäste sichtlich schmecken lassen. Köstliche kalte Vorspeisen sowie das beliebte gefüllte Fladenbrot gibt es kostenlos. Aus der Küche wird eifrig nachgelegt.
Als die griechischstämmigen Stammgäste Eirini und Evan mit ihrer Weltmusik am späteren Abend – exklusiv fürs Ronja – in etwas leiseren Tönen aufspielen, sind die meisten gesättigt, singen teils mit. Bei griechischen Tönen und einem Gläschen Ouzo auf dem Tisch grinst Rüdiger glücklich: „Sehr stimmig hier, die Atmo stimmt, das Essen stimmt – vielleicht zehn Grad zu kühl –, die Musik passt. Super!“ Auch Ronja-Wirt Sinan Bozkurt ist zufrieden, blickt allerdings auch schon wieder strahlend nach vorn: „Nächstes Jahr, zum zehnten Geburtstag, da wird das Fest viel größer!“
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