Mülheim. Müßiggang ist nichts für ihn: Roberto Ciulli, Gründer des Theaters an der Ruhr in Mülheim, führt immer wieder innovativ Regie. Dabei wird er 90.
Gerade eben hat Roberto Ciulli wieder ein neues Stück auf die Bühne gebracht. In seinem Theater an der Ruhr, das er 1980 zusammen mit dem Bühnenbildner Gralf-Edzard Habben und dem Dramaturgen Helmut Schäfer in Mülheim gründete, feierte Anfang März „Ich, Antonin Artaud - Der Wilde Harlekin“ Premiere. Das bildgewaltige und zivilisationskritische Stück begeisterte Publikum und Kritik.
Am Ostermontag wird der international hochgeschätzte Meister-Regisseur 90 Jahre alt. Wie viele Inszenierungen er in den letzten 60 Jahren vorgelegt hat? Man müsste einmal nachzählen. Schon seit sechs Jahrzehnten macht der gebürtige Mailänder nämlich Theater in Deutschland - und zwar auf ganz besondere Weise. Der institutionelle Theaterbetrieb missfiel ihm einst, weil dort „verkrustete Strukturen das kreative Schaffen einschränkten“. Er gründete ein „anderes Theater“.
Mülheimer Regie-Altmeister gründete ein „anderes Theater“
Er habe sich in die deutsche Sprache verliebt, hat Roberto Ciulli einmal gesagt. Sie drücke Gedanken und Emotionen unglaublich präzise aus. Mit seinem Mülheimer Ensemble, das ihm über Jahrzehnte hinweg die Treue hielt, hat er viele einzigartige Produktionen realisiert. 2019 wurde ihm der Deutsche Theaterpreis für sein Lebenswerk verliehen. Seine im letzten Jahr verstorbene Frau Simone Thoma, Darstellerin und Regisseurin, war ihm auch beruflich eine inspirierende Partnerin. Roberto Ciulli trauert um sie.
Mit seinem italienischen Charme ist des dem studierten Philosophen immer wieder gelungen, die Menschen für sich zu gewinnen. Er zeigt sich publikumsnah, hat schon oft Besucherinnen und Besucher durch sein Haus geführt oder sie zum Gespräch eingeladen.
Das neue Ciulli-Stück „Ich, Antonin Artaud - Der Wilde Harlekin“ läuft am 19. und 20. April, jeweils um 19.30 Uhr, im Theater an der Ruhr an der Akazienallee 61. Am Freitag, 19. April, gibt es nach der Vorstellung eine „Negroni-Stunde“ mit dem Theatermacher. Er spricht dann mit Leopold von Verschuer, dem Übersetzer des „Wilden Harlekin“, über Sprache und Rausch durch Sprache.
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