Mülheim. Zu der erneuten Schlägerei in der Mülheimer Unterbringung in Raadt bezieht nun die Bezirksregierung als Betreiber Stellung. Was war der Auslöser?

Auch am vergangenen Wochenende kam Mülheims ZUE in Raadt nicht zur Ruhe: Mehrere Alarme riefen Polizei und Feuerwehr an den Ort. Grund war erneut auch eine Schlägerei zwischen zwei Bewohnern der Einrichtung am Freitagabend. Gleich mit mehreren Streifenwagen rückte die Polizei gegen 21.30 Uhr an.

Denn man vermutete zunächst ein Handgemenge zwischen mehreren Beteiligten. Bei der Prügelei haben sich beide Männer leicht verletzt, die zunächst versorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht wurden.

Eine Schlägerei und zwei Feueralarme in der ZUE in Mülheim-Raadt

Doch auch danach kehrte keine Ruhe ein, weil nur wenig später ein Brandalarm ausgelöst wurde - erneut ein Fehlalarm. Und dabei blieb es nicht: Ebenso hatte ein Unbekannter am Samstag gegen 22 Uhr den Melder eingeschlagen und wieder einmal die Feuerwehr auf den Plan gerufen.

Nachdem es über mehrere Monate in der ZUE verhältnismäßig ruhig geblieben war, haben die Vorfälle seit dem 20. Februar deutlich zugenommen. Darunter auch mehrfach gewaltsam ausgetragene Konflikte. Das seien „übliche Fluktuationen in einer Landesunterkunft“, hatte eine Sprecherin der Bezirksregierung zu den Eskalationen der vergangenen Wochen geantwortet, es ginge dabei um Konflikte zwischen einzelnen Bewohnern der Einrichtung mit insgesamt rund 600 Menschen.

Anwohner in Raadt: „Ich kann die Statements nicht mehr glauben“

Dennoch hatte man Konsequenzen angekündigt, indem man Streithähne nicht nur in andere Einrichtungen verlege, sondern auch den Sicherheitsdienst aufstocke. Auch ein Brandschutzkonzept, das solche Auslösungen begrenzen sollte, war in der Vergangenheit überarbeitet worden. Nur: Eine Wirkung zeigt sich bislang kaum.

„Ich kann die Statements in der Presse wie ‚Die Lage ist unter Kontrolle‘ nicht mehr glauben“, schreibt ein entnervter Anwohner an die Verantwortlichen der Bezirksregierung. Man wisse zwar, dass der Großteil der Bewohner nichts für diese Vorfälle könne, dennoch erwarte man „konkrete Lösungsvorschläge zur sofortigen Behebung“ oder zumindest zur spürbaren Verbesserung der Situation. Am 14. März soll es eine weitere Anwohnersprechstunde in der ZUE geben.

So äußert sich die Bezirksregierung zu den Vorfällen

Löste Musik den Konflikt in der Unterbringung aus? Die Bezirksregierung Düsseldorf spricht von einer musikalischen Einlage, an der sich die spätere körperliche Auseinandersetzung zwischen Bewohnern auf dem Gelände der Einrichtung entzündet habe. Sicherheits- und Betreuungsdienstleister und die Polizei hätten dort eingegriffen und - aufgrund leichter Verletzungen von zwei Beteiligten - vorsichtshalber auch den Rettungsdienst verständigt.

„Es ist selbstverständlich ärgerlich, dass es in den vergangenen Wochen immer wieder und konzentriert an den Wochenenden zu Einsätzen in der ZUE Mülheim-Raadt kommt“, sagt eine Sprecherin der Bezirksregierung. Sofern es sich um „Wiederholungstäter“ handle, bemühe sich die Einrichtungsleitung, die Konfliktparteien durch Verlegung zu trennen.

Doch das Sicherheitspersonal sei noch nicht aufgestockt worden, wie es aus der Bezirksregierung heißt. Das soll „zeitnah umgesetzt“ werden.

Aus Sicht des Betreibers handle es sich wie auch bei anderen Einsätzen meist um Alltags-Konflikte, die sich im Zusammenleben verschiedener Menschen ergeben. „Ein verlässliches Mittel, Konflikte zwischen Bewohnern gänzlich auszuschließen, gibt es leider trotz aller Anstrengungen der Beschäftigten der Bezirksregierung, des Betreuungsdienstleisters und des Sicherheitsdienstleisters nicht.“

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