Mülheim. Die Online-Plattform Airbnb setzt sich weiterhin in Mülheim durch. Was Gastgeber berichten und wie profitabel das Geschäft für sie sein kann.
Es mag zwar kurios erscheinen, dennoch entscheiden sich immer wieder Menschen aus aller Welt dafür, Mülheimer Wohnungen für kurze Zeiträume zu mieten. Das Konzept nennt sich „Homesharing“, und bezieht sich auf das Teilen von privaten Wohnräumen oder Dienstleistungen zwischen Privatpersonen über Online-Plattformen wie Airbnb. Auch eine Eurostat-Statistik zeigt, dass die Nachfrage nach heimeligen Unterkünften in Mülheim deutlich zugenommen hat. Die Übernachtungszahlen in Kurzzeitunterkünften, die über Online-Plattformen angeboten werden, sollen sich im Jahr 2022 sogar verdoppelt haben. Für viele Mülheimer lohne sich das Geschäftsmodell: „Wesentlich mehr, als wenn ich die Wohnung einfach konventionell vermieten würde“, bestätigt Dirk S. aus Styrum.
Er ist nicht nur Unternehmer und Inhaber eines Heizungs- & Sanitär-Fachbetriebs in Mülheim, sondern auch seit etwa einem Jahr stolzer Airbnb-Superhost, eine Auszeichnung, die Gastgeber sich durch herausragende Gastfreundschaft, Bewertungen und Gästezufriedenheit verdienen können. „Ich habe richtig viel Geld in die Wohnung gesteckt, mit Whirlpool und Infrarotsauna. Es hat sich definitiv gelohnt“, berichtet S. Im Oktober 2022 stellte er das Inserat seiner Wohnung bei Airbnb ein, wobei ihm Handwerkerkollegen halfen, aus einem herkömmlichen Badezimmer eine regelrechte Wellness-Oase zu gestalten. Seine Freunde waren zunächst skeptisch gegenüber seiner Idee: Eine Ferienwohnung in Styrum? Wer möchte da schon hin? „Das fluppt und wuppt, ohne dass ich mich anstrengen muss“, erzählt Dirk S. mit einem Lachen.
Die ganze Welt kommt nach Styrum
Seine Wohnung war das gesamte vergangene Jahr über fast immer ausgebucht: „Die ganze Welt kommt, sogar Gäste aus Hongkong oder Australien, manche haben Verwandtschaft in Deutschland, andere suchen neue Geschäftsmöglichkeiten“, erklärt S. Besonders profitabel sei die Nähe zur Autobahn; so können die Gäste schnell durch das Ruhrgebiet, nach Düsseldorf oder Köln gelangen. Doch gelegentlich tauchen auch ungewöhnliche Anfragen auf: „Manchmal werde ich sogar gefragt, ob ich das Zimmer auch nur für drei Stunden vermieten würde. Das mache ich natürlich nicht.“ Über 90 Gäste haben seine Unterkunft bereits bewertet. Er selbst habe bisher keine negativen Erfahrungen gemacht, die Gäste seien stets zuverlässig.
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Insgesamt ist S. äußerst zufrieden mit Airbnb; er erzielt laut eigener Aussage mehr als das doppelte Einkommen im Vergleich zur üblichen monatlichen Miete seiner Wohnung. Er betont: „Ich denke, jeder, der dazu in der Lage ist, sollte es ausprobieren. Warum nicht? Zwar habe ich viel Geld in die Wohnung gesteckt, aber wenn es so weitergeht, habe ich die Investition bald wieder heraus.“
Selbstbestimmung und Flexibilität sind wichtige Faktoren für Gastgeber
Auch Katrin K. kann von ihrer Zeit als Gastgeberin bei Airbnb nur Positives berichten: „Die Leute waren eigentlich immer nett. Man lernt viele interessante Menschen kennen. Bei mir sind es vor allem Geschäftsleute, die zur Messe nach Düsseldorf wollen. Einmal war sogar ein Weinhändler aus Mittelamerika da, der hat mir direkt ein paar Flaschen dagelassen.“ Seit ungefähr zehn Jahren bietet Katrin K. ein Studio-Apartment im Dachgeschoss über Airbnb an. Dadurch habe sie die Entwicklung der Plattform in Mülheim hautnah miterlebt: „Über die Jahre hat sich bei Airbnb in Deutschland viel getan. Als ich anfing, war Airbnb noch nicht so bekannt. Mittlerweile werben sie überall, was natürlich zu mehr Anfragen führt.“
Katrin K. schätzt am Homesharing besonders die Selbstbestimmung und Flexibilität: „Die Arbeit, die man investiert, bekommt man auch zurück. Aber ich kann das Apartment auch einfach mal für einen Zeitraum nicht vermieten, das ist der größte Vorteil gegenüber eines Vollmieters.“ Auch Joerg Friedrich ist ein zufriedener Gastgeber. Seit rund drei Jahren vermietet er über Airbnb eine 30 m2 Anliegerwohnung mit einem kleinen grünen Garten: „Ich vermiete nicht immer, ich nutze die kleine Wohnung oft selbst. Das ist auch viel Arbeit, die in ein Airbnb hereinfließt. Aber schlechte Erfahrungen habe ich keine gemacht.“ Auch betont Friedrich, dass durch Airbnb viele Sorgen bezüglich Transaktionen und Versicherungsangelegenheiten gedeckt seien, um das Homesharing so einfach wie möglich zu gestalten.
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