Mülheim. TADA Ramen begeisterte in „Die Höhle der Löwen“: Jessica und Matthias Bruckhoff teilen Erfahrungen und Ziele für die japanische Suppe im Glas.
Das Start-up-Paar aus Mülheim, Jessica und Matthias Bruckhoff, konnte durch die Teilnahme an der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“ im letzten Jahr einen Investor für seine japanische Nudelsuppe im Glas gewinnen. Die beiden Gründer entwickelten das Produkt mit dem Ziel, eine gesündere und qualitativ hochwertige Alternative zu den verpackten „Cup Noodles“ in Supermärkten anzubieten. Zusammen mit Steffen Henssler als weiterem Investor berichten sie nun von ihrer Heimat Mülheim, bisherigen Erfolgen und langfristigen Zielen.
„Wir kennen uns seit der Schulzeit, aber da hatten wir eigentlich nichts miteinander zu tun“, erzählt Jessica Bruckhoff. „Wir waren in der Parallelklasse‘“, ergänzt Matthias Bruckhoff mit einem Lachen. Erst nach ihrem Abschluss an der Luisenschule fanden sie zueinander. Trotz ihres Umzugs nach Lampertheim besuchen die Gründer ihre Familie und Freunde in Mülheim monatlich. Auch in Mülheim kriege das Gründerpaar Unterstützung von ihrer Gemeinschaft, zum Beispiel von der Speldorfer Postfiliale „Tabak-Lotto-Post Uhlmann“ an der Friedhofsstraße: „Unsere Produkte kann man im Onlineshop oder bei Rewe kaufen, aber auch bei der Post in Speldorf. Eigentlich ist es eher ungewöhnlich, Ramen bei der Post zu verkaufen, aber das ist mein bester Freund, er und seine Frau können die Kunden mittlerweile sogar sehr gut beraten“, erzählt Matthias Bruckhoff.
Mülheimer Start-up Paar erfindet Ramen im Glas
Die Begeisterung für Ramen entdeckten die Bruckhoffs im „Little Tokyo“ in Düsseldorf. Ramen ist eine japanische Nudelsuppe, eine herzhafte Brühe mit Weizennudeln, die mit verschiedenen Toppings wie Fleisch, Gemüse und Gewürzen verfeinert werden kann. Authentische Ramengerichte in der Nähe von Lampertheim zu finden, sei für die Bruckhoffs nicht immer leicht gewesen. Auch die Zubereitung des Gerichts sei äußerst zeitaufwendig. Nach vielen Stunden hinter dem Herd entschloss sich das Paar dazu, das Familienunternehmen TADA Ramen zu gründen – spezialisiert auf die Produktion von traditionellem Ramen im Glas, einschließlich der dazugehörigen Nudeln und Würzpaste, die nur noch erhitzt werden müssen.
„Bei den meisten asiatischen Nudelsuppen, die in Supermärkten verkauft werden, sind oft Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe und viel Zucker enthalten. Teilweise werden die Nudeln sogar vorfrittiert. Geschmacklich hat das auch nichts mit dem traditionellen und wertgeschätzten Ramen zu tun“, erklärt Matthias Bruckhoff.
Nach Sendungsauftritt: Umsatz-Höhen, gefolgt von Abwärtstrend
Im Trubel des Drehtags für die Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ bereiteten sich die Bruckhoffs intensiv vor – niemand könne wissen, wie das Ganze letztendlich verlaufen würde. „Es fühlte sich wirklich an wie ‚Die Höhle der Löwen‘“, erzählt Jessica Bruckhoff. „Die Unsicherheit darüber, ob man am Ende mit einem Deal hinausgeht, war unklar, aber zum Glück verlief es positiv.“ Sowohl Nils Glagau als auch Ralf Dümmel zeigten Interesse, doch Glagau konnte das Gründerpaar mit seinem Ziel eines langfristigen und nachhaltigen Wachstums überzeugen.
Ein Jahr nach dem Dreh wurde die Folge ausgestrahlt, was ausreichend Zeit für die notwendigen Vorbereitungen bot: „Waren werden im Voraus produziert, Pressemitteilungen werden versendet, und wir haben unsere Marke schützen lassen“, berichtet Matthias Bruckhoff. Nach der Ausstrahlung folge üblicherweise ein Muster im Verkaufsverlauf: Umsätze und Verkaufszahlen steigen stark an, um später rasch wieder zu sinken. „Diesen Abwärtstrend muss man versuchen abzufangen, idealerweise endet man mit höheren Zahlen als zuvor, glücklicherweise war das bei uns der Fall“, erklärt Matthias Bruckhoff. Einen Investor und ein Team für Rückfragen und Unterstützung zu haben, sei in dieser Zeit sehr hilfreich gewesen. Auch die Idee, einen Kochexperten hinzuzuziehen, stamme von Nils Glagau.
Steffen Henssler überrascht das Gründerpaar: „Erst kamen ein paar Zweifel auf“
Der prominente Fernsehkoch Steffen Henssler war dem Gründerpaar bereits aus dem Fernsehen bekannt: „Man denkt zuerst, er hätte eine freche Zunge“, erzählt Jessica Bruckhoff. Doch als sie sich mit Henssler trafen, haben sie ihre Meinung gebildet: „Das ist eher die Fernsehperson. Als reale Person ist er überhaupt nicht so. Er kam super vorbereitet, kannte die Rezepturen und Inhaltsstoffe und hatte auch schon Ideen. Wir hätten stundenlang sprechen können. Für beide Seiten hat es gepasst, da wurden wir uns relativ schnell einig“, sagt Matthias Bruckhoff.
Um den internationalen Ramen-Markt besser einschätzen zu können, besuchten die Bruckhoffs vor kurzem zum ersten Mal New York City. „Natürlich haben wir auch da die Ramenwelt getestet. Da gibt es auf jeden Fall viel mehr abwechslungsreichen Ramen als hier, obwohl es in den deutschen Großstädten schon eine stetig wachsende Vielfalt gibt. In New York kriegt man in jedem Stadtteil Ramen, aber in Chinatown ist es nochmal etwas ganz anderes, dort hat die Küche keinen westlichen Einfluss. Für europäische Geschmäcker ist es aber eher schwierig“, erzählt Jessica Bruckhoff. Der Unterschied zum Ramen in Düsseldorf seien hauptsächlich die Toppings, jeder Koch habe seinen eigenen Stil. „Das, was wir vom Fleisch abschneiden, ist dort normalerweise das Wichtigste. Matthias Topping bestand zum Beispiel aus sehr knorpeligem Fleisch, das auch sehr fetthaltig war“, erzählt Jessica Bruckhoff.
Zukunftspläne: Europa im Fokus, Amerika später
Die Expansion ist ein wichtiges Thema für die Bruckhoffs. Amerika steht jedoch nicht an erster Stelle. Zuerst ist Europa an der Reihe, erklärt Matthias Bruckhoff: „Deutschland ist unser Hauptmarkt, Österreich wird ebenfalls beliefert, und jetzt steht der Markteintritt in den Niederlanden an. Viele europäische Länder zeigen Interesse an Ramen, und unser Produkt ist auch europaweit einzigartig.“ Die zahlreichen Regularien, Pflichten und Rechte sowie Informationsquellen, selbst innerhalb der EU, seien schwer zu durchschauen und bedeuten viel Arbeit für das Duo. „Amerika kommt irgendwann mal“, sagt Jessica Bruckhoff.
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