Mülheim. Kunsthandwerk und Kulinarisches: Es gibt viele Gründe, jetzt die malerische Mülheimer Altstadt zu besuchen und dort den Abend zu verbringen.
Der Adventsmarkt in der Altstadt erfreut sich schon immer großer Beliebtheit und auch dieses Jahr scheinen die Menschen sehnsüchtig auf ihn gewartet zu haben. Nur zwei Stunden nach dem Start am Freitag um 16 Uhr ist der Markt voll – so voll, dass in den Gassen am Kirchenhügel kaum noch ein Fortkommen ist. Es fällt auf, dass einige der Besucherinnen und Besucher auch von weiter her zu kommen scheinen, denn nicht selten ist auch Englisch zu hören.
Ein großer Anziehungspunkt sind in diesem Jahr erneut die Hinterhöfe, die – das ganze übrige Jahr der Öffentlichkeit nicht zugänglich – vom ersten bis zum siebzehnten Dezember und somit während des gesamten Adventsmarktes besucht werden können. Waren es zuletzt noch drei, so beschränkt sich ihre Zahl aktuell auf zwei, da einer der Höfe aufgrund eines fehlenden zweiten Fluchtwegs nicht mehr für die Teilnahme zugelassen wurde.
In Hinterhof der Mülheimer Altstadt gibt es Schönes aus Holz
Im Hinterhof des Hauses Kettwiger Straße 9 empfängt die Familie Büker-Lautenschläger die vielen Menschen, die sich auf den Weg zu ihnen gemacht haben. Hier gibt es Glühwein, alkoholfreien Punsch und allerlei „Handgemachtes von Freunden und Verwandten“, wie Torsten Lautenschläger erklärt. Die Auswahl ist wirklich riesig. „Schönes aus Holz“ gibt es im zweiten Hinterhof und dem dazugehörenden Haus Hagdorn 11. So steht es auf dem Holz-Schild, das seinen Zweck, die Menschen anzulocken, ganz offensichtlich übererfüllt. Peter und Wibke Schroer bieten hier Engel, riesige Tulpen, Fensterbilder, Fische, Vogelhäuser und allerlei Weiteres an – alles aus Holz. Beide Hinterhöfe sind von Freitag bis Sonntag zu den generellen Öffnungszeiten des Adventsmarktes – freitags ab 16, samstags und sonntags ab 14 und immer bis 20 Uhr – allen Interessierten zugänglich.
Drei der Mülheimer Gymnasien sind an jedem Tag mit einem eigenen Stand vor Ort und versuchen möglichst viel Geld für ihre Abiturfeiern und das Drumherum zu erwirtschaften. „Wir gehen davon aus, dass wir ungefähr 25.000 Euro brauchen, um alle Kosten zu decken“, erklären Sofia und Jason von der Karl-Ziegler-Schule. Dabei sei sich die Jahrgangsstufe natürlich bewusst, dass sich dieser Betrag nicht durch den Verkauf von Schokolade, Gebäck, Bratäpfeln, Tee, Kinderpunsch und Selbstgebasteltem auf dem Adventsmarkt wird einspielen lassen. „Alles, was wir hier einnehmen, soll dazu verwendet werden, den Kartenpreis für den Abi-Ball zu senken.“ Der sei mit 59 Euro nämlich noch sehr hoch. Dabei sollen doch möglichst viele Interessierte die Möglichkeit haben, daran teilzunehmen. Die Vertreter der Luisenschule rechnen sogar mit noch höheren Kosten. „Wir gehen von 35.000 Euro aus“, erklären Niklas und Henry. Hier sollen Waffeln, Hotdogs und Kinderpunsch die Kasse klingeln lassen. Die direkten Stand-Nachbarn von der Otto-Pankok-Schule konzentrieren sich hingegen auf ein einziges Produkt. „Bei uns gibt´s Waffeln mit verschiedenen Toppings“, erklären Alia und Anna-Lie.
Ukrainische Küche stellt sich auf Mülheimer Markt vor
Neben den Hinterhöfen und den Schulständen reihen sich wieder zahlreiche Büdchen mit Essbarem, Kunsthandwerk und engagierten Ehrenamtlichen diverser Vereine sowie karitativer und auch christlicher Organisationen, die immer wieder auf dem Adventsmarkt vertreten sind, in malerischem Ambiente aneinander. In Ergänzung dazu sind diesmal auch ukrainische Speisen zu bekommen. Von der Vorspeise Salo über Borschtsch, Golubzi und Mlynzi bis hin zu süßen, gefüllten Pfannkuchen als Dessert können Interessierte somit auch in diese Küche hineinschnuppern.
Der Adventsmarkt hat bis zum 17. Dezember dienstags bis freitags von 16 bis 20 Uhr geöffnet. Samstags und sonntags ist von 14 bis 20 Uhr geöffnet. Montag ist Ruhetag.