Mülheim. Einen Preis haben sie jetzt für eins ihrer Stücke erhalten, die Kreativen von „Only Connect“, dem kleinen Mülheimer Theater. Was sind ihre Pläne?

Das kleine Theater „Only Connect!“ an der Wallstraße, das vor fast anderthalb Jahren an den Start ging, will weiter in seinem Ladenlokal in Mülheim bleiben – auch wenn die Förderung durch die Stadt (Mietzuschüsse) Ende 2023 ausläuft. „Wir machen weiter – in veränderter Form. Wie genau das aussehen wird, werden wir im Dezember genauer bekannt geben“, sagt Alexander Kupsch, einer der Theaterbetreiber.

„Only Connect!“ sei neben dem Backsteintheater das einzige freie Theater in Mülheim, das sich vollständig selbst finanziere. Man kooperiere mit den verschiedensten Künstlern und anderen freien Theatern. Erst kürzlich hat das Mini-Theater an eine Auszeichnung erhalten. Beim Wettbewerb der Freien Szene Essen, der erstmalig stattfand, habe man den Sonderpreis zugesprochen bekommen für das Stück „Einfach das Ende der Welt“ von Jean-Luc Lagarce (Regie: Julie Stearns). Eine Fachjury lobte „den kreativen und grenzensprengenden Umgang mit Raum am Gastspielort - dem Theater Essen-Süd“. Zehn nominierte Theatergruppen hatten an der Konkurrenz teilgenommen.

Mülheimer Theaterleute: Können uns in der Freien Szene behaupten

Insbesondere die „spannungsgeladene Konfrontation von Theater und öffentlichem Raum“ habe überzeugt. Das Publikum werde Teil der Inszenierung und es entstünden verdichtete Momente – gerade dadurch, dass man die Bühnen- und Kunsträume bewusst verlasse. „Die Verleihung des Preises zeigt: Wir können uns auf hohem Niveau in der Freien Szene behaupten“, meint Alexander Kupsch. Das prämierte Stück soll erstmals im nächsten Jahr im Studio an der Wallstraße gezeigt werden. Es ist ein Kammerspiel über Kommunikation in Familien.

„Spannende Bühnenkonzepte und berührende Schauspielmomente“ könne man im Mini-Theater im intimen Rahmen hautnah erleben. Am Wochenende, 11./12. November, wird Shakespearces „Macbeth“ gezeigt. Am 9. Dezember folgt eine inszenierte Lesung von Kafkas Brief an den Vater.

Performance und Gespräch zur Depression in Mülheimer Mini-Theater

Erst kürzlich hat „Only connect!“ ein neues Format ins Leben gerufen: die Performance „depridisco“. „Bereits bei der ersten Aufführung zeigte sich: So ein Konzept braucht Mülheim“, sagen die Theatermacher. Die Performance (basierend auf dem Buch von Eva Jahnen, die am 2.12. für ein Gespräch zugegen sein wird) zeigt die Krankheit Depression in einem erfahrbaren und geschützten Rahmen. „Ein tolles Konzept, das wir ausbauen möchten. An den Rückmeldungen des Publikums merkt man, wie wichtig ein sensibler, aber auch außergewöhnlicher Umgang mit dem Thema ist“, so Julie Stearns (Theaterleitung).

Einige Tickets zu den genannten Verstaltungen gibt es noch. Die Reservierung und alle weiteren Infos findet man unter www.only-connect.de/spielplan.

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