Mülheim. Bei einer feierlichen Gala mit rund 300 Gästen wurde Mülheims erster Wirtschaftspreis verliehen. Wieso es an dem Abend gleich zwei Gewinner gab.

Es gibt sie nicht oft im Leben, diese Momente, in denen die Worte fehlen. Umso einprägsamer dürften sie in Erinnerung bleiben – wohl auch für Uwe Siepmann. Sein Unternehmen Siepmann Holzbau, für Häuser aus nachwachsenden Rohstoffen bekannt, hat den ersten Mülheimer Wirtschaftspreis gewonnen. „Ich bin vollkommen geplättet“, spricht der Unternehmer unumwunden ins Mikrofon, nur wenige Momente, nachdem Oberbürgermeister Marc Buchholz die Entscheidung der siebenköpfigen Jury verkündet hatte.

Zur Bildergalerie: Mülheims 1. Wirtschaftspreis: Der exklusive Abend in Bildern

„Ich danke in erster Linie meinen Mitarbeitern“, sagt Uwe Siepmann, der sichtbar um Worte ringt. „Mehr kann ich gerade nicht sagen.“ Wirtschaftsdezernent Felix Blasch, Mitglied der Jury, nutzt die Gelegenheit und gibt Einblicke, wieso die Wahl der Jury auf das spezielle Bauunternehmen gefallen ist. „Bei Siepmann Holzbau waren wir uns schnell einig, dass man Leidenschaft für die Sache spürt. Das Engagement für die Umwelt und den Öko-Bau ist sehr umfassend und genau das haben wir jetzt prämiert!“

Mülheimer Unternehmen will Teil des Preisgeldes spenden

Neben dem Preis in Form des alleinstehenden Baumes am Fulerumer Feld gibt es eine Urkunde – „können Sie sich in die Werkstatt hängen, damit es zukünftige Kunden und Geschäftspartner sehen“, so Blasch –, aber auch ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro. Was soll damit passieren? „Wir feiern eine schöne Weihnachtsfeier mit dem ganzen Team und den Rest des Geld spenden wir.“ Wohin, das ist auch schon klar: „Das Geld geht ans Friedensdorf Oberhausen. Die Arbeit, die sie machen, finde ich sensationell“, so Siepmann. Das Unternehmen spendet bereits seit Jahren ans Friedensdorf: Holzbrickets, die aus den beim Bau entstandenen Abfällen gepresst werden, werden gegen einen freiwilligen Betrag an Kundinnen und Kunden abgegeben. Der Erlös daraus geht seit jeher nach Oberhausen.

Rund 300 Gäste kamen zur Verleihung des erstem Mülheimer Wirtschaftspreises.
Rund 300 Gäste kamen zur Verleihung des erstem Mülheimer Wirtschaftspreises. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Dass es einen Gewinner gibt, bedeutet an diesem Abend, dass vier Finalisten ohne Preis nach Hause gehen – wobei, nicht ganz: Denn für alle Teilnehmer des Wettbewerbs überraschend wird zusätzlich noch ein Sonderpreis der Funke Mediengruppe vergeben. Der geht an das Unternehmen Gerstel. Dessen Bereitschaft für Risiko und Handeln dem Zeitgeist voraus wird ausdrücklich gelobt. Beim Bau des Unternehmenssitzes der global operierenden Firma hatte man sich für das Prinzip der Geothermie entschieden und war damit ein Wagnis eingegangen. Zur Belohnung gibt es nun eine Mediakampagne im Wert von 3500 Euro. „Wir haben gar nicht damit gerechnet, freuen uns aber sehr“, sagt Geschäftsführer Holger Gerstel.

Show und anschließende Party im Mülheimer Luftschiffhangar

Neben der Vorstellung aller Finalisten und der Verleihung des Preises wurden die rund 300 Besucherinnen und Besucher des Abends im Luftschiffhangar durch mehrere Showeinlagen des Jongleurs Phil Os und einen Impulsvortrag zum Thema Stress und Resilienz des Mediziners und Moderators Dr. Johannes Wimmer unterhalten. Bei der anschließenden Aftershowparty legte der Mülheimer DJ C-Deluxe (Dennis Weiler) auf.

[Neueröffnungen, Läden, die schließen oder umbauen: Hier erfahren Sie alles über Einkaufen, Shopping und Handel in Mülheim.]

Siepmann Holzbau darf sich nun also offiziell das nachhaltigste Unternehmen Mülheims nennen. „Die gute Nachricht ist, es wird auch nächstes und übernächstes Jahr einen Wirtschaftspreis geben“, verkündet Oberbürgermeister Marc Buchholz. „Mein großer Dank geht an die WDL, die sofort mit im Boot war als ich ihnen von meiner Idee eines Wirtschaftspreises erzählt habe.“ Das Motto für das kommende Jahr verrät der OB auch schon: 2024 soll der Wirtschaftspreis die Unternehmen in den Fokus nehmen, die besonders viel und Gutes für ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun.

Mülheimer Wirtschaftspreis – die Finalisten im Porträt: