Mülheim. Der Mülheimer Rathausplatz soll umgestaltet werden. Schon jetzt ist er anziehender geworden: Zwei gefragte Läden sind hergezogen und planen viel.
Vier kleine Tische unter einem großen Sonnenschirm. Auf dem Rathausplatz soll man künftig entspannt verweilen können.
Die Eisbar Sorelli’s ist vom Kohlenkamp 30 hierher gezogen und hat sich vom Kiosk zu einem hübschen kleinen Café gemausert. Gleich nebenan: ein Laden, der vielen Mülheimern ebenfalls schon bekannt ist: Good life, früher am Kohlenkamp 34, hat hier ebenfalls ganz neu eröffnet. Inhaber Julian Schick und Lena Collett (Geschäftsführerin des Eiscafés) wollen den eintönigen Standort wieder beleben.
Auch interessant
Seit Elektro Folkenborn nach Essen umgezogen ist, standen die beiden Ladenlokale am Rathausmarkt leer. In einem von ihnen gab es vor Jahren schon einmal eine italienische Eisdiele. Das Sorelli’s bietet allerdings besonderes Eis an – nur mit natürlichen Zutaten, ohne Emulgatoren, Farbstoffe, Fertigmischungen, Aromapasten. Auf einer Tafel vor dem Café steht aber auch „heißer Apfelcrumble“ oder „warme Zimtschnecke mit Vanilleeis“. Frozen Yogurt mit den verschiedenen Toppings gibt es auch – und verschiedene Kuchen und Getränke. Viele Angebote sind sogar vegan.
Sorelli’s plant Vorlesenachmittage für Mülheimer Kinder
Der kleine Außenbereich am Rande des Marktplatzes soll im nächsten Sommer noch erweitert werden. Für den Winter reichen die zehn Plätze wohl erst mal aus. Drinnen, in einem weit nach hinten reichenden hellen Raum, kann man auf Korbmöbeln, kleinen Sofas und Sesseln gemütlich sitzen. „Den hinteren Bereich wollen wir auch für Veranstaltungen nutzen, etwa Vorlesenachmittage oder Backkurse für Kinder“, erklärt Lena Collett. Außerdem soll man ihn für Kindergeburtstage reservieren können. „Wir kooperieren auch mit dem Rathaus, Hochzeitspaare können bei uns gerne ihren Sektempfang ausrichten“, so die 24-jährige.
Die Café-Betreiberin plant aber auch mit Julian Schick gemeinsam. Zusammen wollen sie beispielsweise Aperitiv- und Weinabende mit Musik anbieten. „Viele kennen die Weinabende „Wein doch“, die ich in der Alten Dreherei veranstalte. Ich will versuchen, so etwas auch hier auf dem Marktplatz zu realisieren. Und ich bin guten Mutes, dass das klappt“, sagt Julian Schick.
Laden in Mülheimer City soll abends zur Bar werden
Seinen Concept Store will Schick weiterhin mit Events verknüpfen, schon am früheren Standort organisierte er beispielsweise Gin- oder Wein-Tastings und auch an den Wallstraßenfesten unter dem Motto „Schön hier!“ war er wesentlich beteiligt. „Im nächsten Jahr möchte ich mich um eine dauerhafte Schankgenehmigung bemühen, sodass mein neuer Laden abends zur Bar werden kann“, blickt er nach vorne. Andere Ideen spuken ihm schon im Kopf herum: Vintage-Trödel, Oldtimer-Schau usw. Sein erweitertes Sortiment im Laden umfasst weiterhin schöne Sachen: ausgesuchte Rucksäcke, T-Shirts, Spielsachen, Kinderbücher, Beutel, Karten, aber auch Weine oder verschiedene Gin-Sorten.
[+++ Einkaufen in Mülheim - Hier finden Sie unsere Extra-Seite dazu +++]
Für die Neueröffnung des Ladens und des Cafés gab es eine Förderung seitens der Stadt (Projekt: „EG neu“), die wiederum Fördermittel vom Land – aus dem Sofort-Programm zur Stärkung der Innenstädte und Zentren - erhielt. „Mit Hilfe dieser Fördermittel in Form von Mietzuschüssen konnten wir in den vergangenen Jahren ja einige Shop-Eröffnungen im Wallstraßenviertel ermöglichen, etwa die des kleinen Zooladens, des Cafés Löhberg oder des ,Kaffeerauschs’“, berichtet Citymanagerin Gesa Delija. Das Programm „EG neu“ laufe aber Ende 2023 aus und werde auch erst mal nicht mehr aufgelegt.
Für frühere Ladenlokale in Mülheims City zeichnen sich Lösungen ab
[+++ Gastronomie in Mülheim - Hier finden Sie unsere Extra-Seite dazu +++]
Um so schöner sei, dass das Sorelli’s und das Good Life noch von der Förderung profitieren. „Wir haben uns relativ schnell entschieden, beide zu unterstützen. Es hat uns überzeugt, dass sie auch viele Veranstaltungen planen – und wir trauen ihnen auch zu, dass sie es schaffen“, so Delija. Bedenken, dass durch den Umzug das erfolgreiche Wallstraßenfest zu weit auseinandergezogen wird, hat sie nicht. „Es tut der Veranstaltung gut, wenn sie sich ausdehnt, die Lücke zwischen Kohlenkamp und Marktplatz lässt sich sicher schließen.“
Für die nun leerstehenden Ladenlokale am Kohlenkamp zeichnet sich laut Gesa Delija auch schon eine Zukunft ab. „Dort, wo Good life war, wird es bis Weihnachten einen Pop-up-Store geben. Der Eigentümer hat wohl auch schon einen neuen Mieter gefunden, ab Februar. Für den früheren Sorelli-Laden gibt es mehrere Interessenten, mit denen Eigentümer und Verwalter derzeit Gespräche führen.“