Mülheim. Mülheimer Imker überzeugen Fachjury auf ganzer Linie. Was den Selbecker Honig besonders macht und was bayerische Königinnen damit zu tun haben.

„Fünf mal fünf Sterne für Honig aus Mülheim.“ Sabine Spinka ist hörbar stolz auf ihre Bienen.

Die Mülheimer Imkerin kümmert sich gemeinsam mit Ehemann Frank Blaschinski um 15 Völker und hat sich dem Deutschen Imker Bund angeschlossen. Wer das tut, darf seinen Honig in den bekannten D.I.B.-Gläsern mit dem goldenen Deckel verkaufen, muss sich aber stichprobenweise strengen Kontrollen in fünf Kategorien unterziehen. Getestet werden die Aufmachung (Honig sauber abgefüllt), Konsistenz (zwischen flüssig und kandiert), Geruch, Geschmack und der Wassergehalt (maximal 18 Prozent). Und da haben die Hobby-Imker jetzt auf ganzer Linie die höchste Punktzahl erreicht.

Mülheimer Imker-Paar: „Die Völker sind stark und der Honigertrag hoch“

Auch sonst lief das Bienenjahr gut. „Die Völker sind stark und der Honigertrag hoch“, erklären die Speldorfer, die erst einmal fünf Jahre lang anderen Imkern über die Schulter geschaut haben, bis sie 2015 selbst angefangen haben, Bienen zu halten. Eine grundsätzliche Entscheidung: Sabine Spinka und Frank Blaschinski setzen Buckfast-Königinnen ein. Diese leicht orange gefärbten Bienen wurden erstmals in England gezüchtet und gelten als besonders friedlich, schwarmträge und ertragreich.

Damit die Chefinnen auch immer ordentlich das Zepter schwingen, werden sie regelmäßig ausgetauscht. „Wir bestellen die Königinnen in Bayern und haben gerade erst wieder neue eingesetzt.“ Bienen per Post? Tatsächlich werden die Tiere in kleinen Käfigen verschickt, mit dabei immer eine Portion Futterteig und ein paar Begleitbienen, denn Königinnen reisen natürlich mit Hofstaat.

Jetzt beginnt für die Mülheimer der ruhige Teil des Bienenjahres

Für die Selbecker Imker beginnt jetzt der ruhigere Teil des Jahres. Der Honig ist geerntet und wird direkt an der eigenen Haustür verkauft. Die Bienen bekommen ihr Winterfutter und die Behandlung gegen die Varroa-Milbe, den gefährlichsten Schädling in der Bienenwelt, steht an. Wobei, so ganz vorbei ist die aktive Phase wohl noch nicht. „Als es jetzt noch so schön warm war, haben die Bienen wieder angefangen Honig einzutragen.“

Der Großteil der Bienenvölker steht sicher verschlossen an einem Regenrückhaltebecken der Mülheimer Stadtentwässerung SEM. Vier Völker stehen zudem an Haus Engelbert, einer Wohneinrichtung der Theodor Fliedner Stiftung. „Wenn die Bewohner möchten, können sie mitimkern“, erklärt Sabine Spinka.

Alle Infos zum Honigverkauf unter: imkerei-spinka.de.

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