Mülheim. Monate mit wenigen Zulassungen für Hybrid- und Elektroautos meldet die Stadt Mülheim. Sind sinkende oder weggefallene Förderungen Grund dafür?

Im ersten Halbjahr 2023 sind Angaben der Stadt zufolge in Mülheim insgesamt 11.336 Fahrzeuge zugelassen worden, darunter 2842 Neuzulassungen. Dabei verzeichnet die Verwaltung Monate, in denen kaum Elektro- und Hybridfahrzeuge angemeldet worden sind.

Von allen Zulassungen entfallen laut Verwaltung 467 auf reine Elektroautos sowie 548 auf Hybridfahrzeuge. Damit sind aktuell insgesamt 7838 Hybrid- und Elektrofahrzeuge in Mülheim zugelassen. Der stärkste Monat bei der Zulassung von reinen Elektrofahrzeugen war in diesem Jahr der Januar mit 163 Autos, gefolgt vom März mit 129 Fahrzeugen, die alleine mit E-Antrieb vorwärtskommen. Die anderen Monate im ersten Halbjahr 2023 erreichten keine dreistelligen Zulassungszahlen bei E-Fahrzeugen: Im Februar waren es 26, im April 33, im Mai 64 und im Juni 52, wie die Stadt auf Anfrage mitteilt.

In Mülheim zeitweise weniger Elektro- und Hybridautos angemeldet

Von den insgesamt 548 Hybrid-Autos, die von Januar bis Juni in Mülheim zugelassen worden sind, wurden die meisten im März (185) und Mai (158) zugelassen. Im Januar waren es 85, im Februar 9, im April 83 und im Juni 58.

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Was mit ein Grund für die teils niedrigeren Zahlen sein dürfte: Zum Jahreswechsel ist der staatliche Zuschuss für den Kauf von E-Autos gesunken, der für Plug-in-Hybride ist ausgelaufen. Mit der Änderung der „Richtlinie zur Förderung des Absatzes von elektrisch betriebenen Fahrzeugen“, die am 1. Januar 2023 in Kraft trat, wird nur noch der Erwerb eines rein elektrischen Fahrzeugs mit Batterie oder Brennstoffzelle vom Bund und den Herstellern gefördert.

Förderung von E-Autos gesunken, Plug-in-Hybride werden nicht mehr gefördert

Der sogenannte Umweltbonus richtet sich nach dem Nettolistenpreis: Fahrzeuge mit Nettolistenpreis bis zu 40.000 Euro werden statt bisher mit 6000 Euro jetzt nur noch mit 4500 Euro bezuschusst, Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis zwischen 40.000 Euro und bis zu 65.000 Euro mit nur noch 3000 Euro statt bisher 5000 Euro. Plug-in-Hybride, die extern aufladbar sind, werden nicht mehr gefördert. Ab Januar 2024 werden nur noch E-Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis des Basismodells bis zu 45.000 Euro gefördert.

Tanken an der E-Ladesäule müssen Besitzer von Elektro- und Hybridautos.
Tanken an der E-Ladesäule müssen Besitzer von Elektro- und Hybridautos. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Mit Ablauf des vergangenen Jahres verzeichnete die Stadt Mülheim eigenen Angaben zufolge einen Gesamtbestand von insgesamt 117.499 zugelassenen Fahrzeugen, im Jahr 2021 waren es insgesamt 117.336 und im Jahr davor 116.717. Ende vergangenen Jahres waren in Mülheim laut Verwaltung insgesamt 6823 Elektro- und Hybridfahrzeuge angemeldet, am Jahresende 2021 insgesamt 4882.

Zahl der Zulassungen von Elektroautos um mehr als das Fünfzehnfache gestiegen

Von 2019 bis 2023 ist die Zahl der Zulassungen von Elektroautos in NRW laut dem Statistischen Landesamt IT NRW um mehr als das Fünfzehnfache gestiegen (2019: 14.019). Der Bestand von Personenkraftwagen mit Hybrid- oder Elektroantrieb erreichte zu Beginn dieses Jahres laut IT NRW mit zusammen 749.745 Fahrzeugen einen Anteil von 7,2 Prozent an der Gesamtzahl aller Autos in NRW.

Die Zahlen des Statistischen Landesamts zeigen auch, dass sich der Bestand der benzinbetriebenen Fahrzeuge im Vergleich zum Jahresanfang 2022 verringert hat – um 1,5 Prozent. Es gibt auch weniger Pkw, die mit Dieselantrieb (-2,7 Prozent) und mit Gasantrieb (-2,8 Prozent) fahren.

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