Mülheim. Hitzewellen und Stimmungstiefs? Die Wechseljahre sind für viele Frauen kein Spaß. Wie sie ihren Schrecken verlieren, zeigt ein Mülheimer Seminar.
Endet mit den Wechseljahren das Schöne im Leben einer Frau? Ist nur noch Tristesse angesagt, wenn Hitzewallungen aufsteigen und die Hormone verrückt spielen? Die Mülheimer Ayurveda-Expertin Stefanie Schrader und ihre Essener Kollegin Nadine Webering wissen, dass Frauen den Übergang auch anders erleben können – entspannt und mit einem Lächeln im Gesicht. Wie das gelingen kann, erklären sie in einem Workshop, der auf der Heimaterde stattfindet.
„Jede Lebensphase ist schön – auch die Wechseljahre“, sagt Stefanie Schrader überzeugt. Die Ayurveda-Expertin und Yogalehrerin weiß, wovon sie spricht. In diesem Jahr wird sie 60 und bekräftigt: „Ohne das Wissen aus dem Ayurveda wäre ich nicht so gut durch diese Zeit gekommen.“ Der Ayurveda, die traditionelle indische Heilkunst, hält Schrader zufolge allerlei Mittel und Methoden bereit, die (nicht nur) Frauen generell zu mehr Wohlbefinden verhelfen können. Öle und Kräuter spielen dabei eine große Rolle, aber auch spezielle Massagen, die Stefanie Schrader neben Yogastunden in ihrem Studio an der Kleiststraße anbietet.
Mülheimerin hat Wechseljahre erlebt „wie die Pubertät rückwärts“ – jetzt gibt sie Tipps
Wie die Schwesternwissenschaften Ayurveda und Yoga speziell Frauen durch die Übergangszeit der Wechseljahre helfen können, zeigen Stefanie Schrader und ihre Kollegin, die Essener Ayurveda-Medizinerin und Neurologin Nadine Webering (42), bei einem Wochenend-Workshop.
In einer kleinen Gruppe und in einem geschützten Rahmen erfahren die Frauen von den beiden Expertinnen, wie sie die Signale ihres Körpers verstehen können – diese diffusen Symptome, die bei manchen schon mit Mitte 30 erstmals einsetzen und sich abermals zeigen können, wenn die Periode längst ausgeblieben ist, schildert Schrader.
Die Wechseljahre habe sie erlebt „wie die Pubertät rückwärts“, erzählt die 59 Jahre alte Yogalehrerin. Um mit dem Durcheinander im eigenen Körper besser umgehen zu können, lernen die Teilnehmerinnen des Workshops Techniken – darunter auch Yoga-Übungen – kennen, die Linderung bei Wechseljahresbeschwerden bieten und auch zu Hause angewendet werden können. Denn Stefanie Schrader erlebt bei ihren Klientinnen oft, dass diese hilflos sind und sich von Frauenärzten mitunter alleine gelassen fühlen.
Sex in den Wechseljahren? Mülheimerin erklärt, warum es trotzdem Spaß macht
Dabei, betont Stefanie Schrader, wolle sie die Schulmedizin nicht verbannen: „Die gynäkologische Begleitung auszuschließen, wäre definitiv falsch.“ Dass die indische Heilmethode Frauen hilft, erfährt Schrader von ihren Klientinnen, die beispielsweise regelmäßig zur Ayurveda-Massage kommen: „Sie bemerken etwa, dass die Hitzewallungen verschwinden.“
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Auch das Sexuelle spiele eine Rolle, wenn man über die Wechseljahre spricht, bricht Stefanie Schrader ein Tabu und sagt: „Wenn man 60 ist, ist man ja nicht sexuell tot.“ Im Gegenteil: Ist die Fruchtbarkeit kein Thema mehr, erspare das einer Frau manchen Stress. Themen wie dieses dürfen in dem intimen Kreis der Workshop-Teilnehmerinnen auch zur Sprache kommen, betont die Mülheimerin.
„In Balance“ heißt der Wochenend-Workshop, den Stefanie Schrader und Nadine Webering im Yoga-Studio Pramati an der Kleistraße 7a am 15. und 16. Juli (Sa.: 9.30 bis 17 Uhr, gemeinsames Abendessen optional; So.: 9.30 bis 15.30 Uhr) anbieten. Teilnahme 370 Euro. Inkludiert sind jeweils ein warmes Mittagessen und ein Goodie-Bag. Kontakt und Anmeldung: yogapramati@gmail.com. Anmeldeschluss: 24. Juni. Weitere Infos: yogapramati.webnode.page