Mülheim. Mit diesen Maßnahmen will die Stadt den Aufenthalt am Mülheimer Kunstmuseum verbessern. Im Fokus liegen der Park und der Vorplatz.

Eine neue Aufenthaltsqualität soll die Mülheimer Innenstadt künftig nicht nur am Rathausmarkt erhalten, sondern auch das Umfeld am Synagogenplatz hätte eine Auffrischung verdient. Nicht zuletzt hatten CDU und Grüne im März die Notwendigkeit angemerkt, den Bereich rund um das Kunstmuseum besucherfreundlicher zu gestalten. Insbesondere ein Café am Platz fehlte der Politik – seit das ehemalige Rick’s Café schließen musste. Mit dem jetzt vorgestellten Ergebnis der Planer allerdings zeigte man sich in der Bezirksvertretung I weniger zufrieden.

Dabei hat die Stadtplanung verschiedene Maßnahmen, welche die Politik im März angeregt hatte, als mögliche Verbesserungen durchaus aufgenommen: So ließen sich am Haupteingang des Museums neue Sitzelemente anbringen sowie zwei neu gestaltete Baumkübel und zusätzliche Sperrpfosten in Anthrazit entlang der weiteren Fassade. Als gewünschten Nebeneffekt sollen diese Maßnahmen bewirken, dass dort nicht mehr verkehrswidrig geparkt würde. Denn Kontrollen durch das Ordnungsamt zumindest haben an dieser Stelle wenig erreicht.

Kein Café am Mülheimer Synagogenplatz, aber Picknick-Tische zum Verweilen

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Auf der freien Fläche vor dem kleinem Museumspark neben dem Gebäude böte sich die Möglichkeit, mehrere sogenannte Picknick-Tische zu platzieren. Die bestehenden Sitzgelegenheiten seien inzwischen erkennbar morsch. Dort könne so zumindest ein Kaffee aus dem künftigen Museumsautomaten getrunken werden – eine Gastro direkt im Gebäude wie einst die „Palette“ werde es schließlich nicht geben. Und eine Nachfolge für das Café im Mülheimer Medienhaus steht weiterhin in den Sternen.

An dieser Stelle ließen sich zusätzliche Sitzelemente platzieren und die Aufenthaltsqualität durch eine neue Bepflanzung weiter verschönern. Mehrere neue Pflanzbeete sollen aus dem eher als begrünter Durchgang zum Bürgeramt genutzten „Park“ einen Ort zum Verweilen machen. Die vorhandenen Sitzelemente will man neu platzieren.

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Dafür wiederum wollen die Planer die Sitzbänke an der befahrenen Viktoriastraße rechts neben dem Museumsgebäude streichen oder zumindest nur einzelne behalten. An zwei Stellen auf dem Synagogenplatz sollen weitere Fahrradabstellmöglichkeiten errichtet werden. Mehr Gestaltungspotenzial sei aber aufgrund der benötigten Stellflächen für die Feuerwehr nicht drin.

Zentrale Frage bleibt: Wer soll das bezahlen?

Und eine weitere Kröte mussten die Fraktionen in der BV I schlucken: Wie und wann der ohnehin nur magere Entwurf umgesetzt werden könne, sei fraglich. Denn weder seien im Haushalt die Mittel für eine Umgestaltung des Umfelds, geschweige denn die anschließende Pflege vorgesehen worden, so die Verwaltung. Und dies, obwohl die Sanierung des Museums seit Jahren läuft und auch Vorschläge zu Gestaltung der Grünanlage bereits seit 2020 entwickelt wurden.

Noch gebe es keine konkreten Träger oder Privatpersonen, mit denen man über eine externe Finanzierung etwa durch Fördermittel aus der Städtebauförderung (Bürgermitwirkungsbudget) die Maßnahmen kurzfristig umsetzen könne.

Mülheims Politik vom Entwurf enttäuscht: Wer hat das letzte Wort?

Die Enttäuschung über das Ergebnis war der Politik nicht nur abzulesen: Der Entwurf der Verwaltung sei „nicht besonders zufriedenstellend“, ließ CDU-Fraktionschef der BV I Hansgeorg Schiemer durchblicken. Zumindest hatte er sich erhofft, dass man das Thema Finanzierung und Trägerschaft schon einmal abgeklärt hätte. Schiemer forderte, dass die Verwaltung hier „einen Zahn zulegte“ und festlegen möge, wann was gemacht werde, angesichts der in diesem Jahr wohl bevorstehenden Neueröffnung des Kunstmuseums.

Auch für den SPD-Fraktionssprecher der BV I, Oskar Obarowski, war der Maßnahmenvorschlag deutlich zu schwach. Er forderte, ob man im Park nicht noch einen „Spielplatz reinzimmern“ könne, um den Bereich attraktiver zu machen. „Wer hat hier das letzte Wort?“, fragte Obarowski daher. Das soll noch im Planungsausschuss besprochen werden – so die Auskunft der Verwaltung.

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