Mülheim. Wenn der Regen ausbleibt, freuen sich Bäume über zusätzliche Bewässerung. Was die Stadt Mülheim in dieser Hinsicht unternimmt – und was nicht.

Aktuell prasselt immer wieder viel Regen auf Mülheim herab, doch die Zeit der trockeneren Phasen steht bevor. Was Bürgerinnen und Bürger dann tun können und warum die Stadt nicht immer helfen kann.

Sieben Bäume stehen auf einem städtischen Grundstück an der Brüsseler Allee in Saarn. Zum Wohle der Natur hat sich eine benachbarte Eigentümergemeinschaft bereiterklärt, diese Bäume in einer eventuellen Trockenphase zu bewässern. „Sechs der sieben Bäume sind erst vor zwei Jahren nach der Fertigstellung unserer Häuser neu gepflanzt worden und daher noch sehr gefährdet bei Trockenheit“, sagt Erika Funke.

Warum die Stadt Mülheim keine Bewässerungssäcke zur Verfügung stellt

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Nutzen wollten die Saarnerinnen und Saarner dazu Baumsäcke, die in der Vergangenheit bereits in Mülheim eingesetzt wurden. Die 60 bis 80 Liter aus diesen Säcken werden über feine Löcher langsam in Wurzelnähe abgegeben.

Eine Anfrage beim Grünflächenamt ergab allerdings, dass die Stadt solche Säcke nicht zur Verfügung stellen kann. „Wir haben nicht Hunderte davon liegen“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels.

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Dieser Umstand macht Erika Funke ratlos: „Wie soll ich meinen Nachbarn erklären, dass wir als Wohngemeinschaft zwar bereit sind, Zeit und Wasser zu opfern, um Bäume vor dem Vertrocknen zu retten, aber die Stadt nicht bereit ist, circa 150 Euro zu bezahlen?“ So viel kosten zehn Baumsäcke im Internet.

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Aktuell gibt der Haushalt allerdings keine Mittel dafür her. Als 2020 in einem Pilotprojekt 324 solcher Baumsäcke angeschafft worden waren, stammten die Gelder aus Verfügungsmitteln der jeweiligen Bezirksvertretungen oder aus Spenden.

Schon ein Jahr später standen aufgrund von Beschädigungen davon nur noch 258 Exemplare zur Verfügung.

Anwachsgarantie für Jungbäume in Mülheim

Stadtsprecher Volker Wiebels betont aber, dass vor allem bei jungen Bäumen in den ersten drei Standjahren eine Bewässerung gesichert ist, um eine Anwachsgarantie an Ort und Stelle zu gewährleisten. Die Rede ist vom vierten bis zehnten Standjahr. „Ältere Bäume sollten sich selbst helfen können“, so Wiebels.

Aufgrund der angespannten Finanz- und Personalsituation ist die Stadt dankbar für jede Initiative aus der Bevölkerung. „Wir haben die Bürgerinnen und Bürger gebeten, ihre Bäume vor der Tür zu bewässern und ihnen, wenn es denn möglich ist, jeden Tag einen Zehn-Liter-Eimer Wasser zu gönnen“, so der Stadtsprecher.

Tipps zur Bewässerung von Bäumen in Mülheim

Das Wasser soll aus geringer Höhe möglichst langsam aufgegossen werden, damit der Boden die Flüssigkeit gut aufnehmen kann. Um die feinen Wurzeln nicht zu verletzen, darf der Boden auf keinen Fall aufgegraben werden. Jungbäume sind an einer Holverankerung, dem schützenden Weißanstrich oder einem Gießring aus Kunststoff zu erkennen.

Wer sich als Baumpate oder Baumpatin zur Verfügung stellen möchte, bekommt beim Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) Unterstützung.