Mülheim. In der Bezirksvertretung präsentierte der Investor die Pläne für den Mülheimer Handelshof. Skeptisch äußerte sich die CDU. Was sie bemängelte.
Mit seiner eindrucksvollen und denkmalgeschützten Fassade soll der Handelshof auch unter neuer Führung und als Seniorenresidenz weiter punkten. So versprachen es erneut die Investoren Olivyo und Blankbau in der Bezirksvertretung 1. Die CDU erinnerte die Eigentümer allerdings noch einmal an das Erbe und ihre Verpflichtungen.
Denn nicht immer hat die Stadt positive Erfahrungen mit Investoren und Denkmälern gemacht: „Wir wollen keine zweite Tudor-Fassade erleben“, mahnte BV-Fraktionssprecher Hansgeorg Schiemer (CDU) mit Blick auf die Jahre währende Debatte um die Troost’sche Weberei. Immer wieder hatten sich die Sanierungsarbeiten dort verzögert, bis nunmehr doch der Abriss der denkmalgeschützten Fassade des Tudorhauses unvermeidbar scheint. Nach aktueller Erkenntnis könnte nur noch das LVR-Amt für Denkmalpflege die Fassade retten.
CDU will keine „Klötzchen-Geschichte“ wie am Ruhrufer
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Schiemer forderte daher eine „durchgehende Garantie“ für die Front des Handelshofs. Dies bekräftigten die Investoren noch einmal: „Für uns hat die denkmalgeschützte Fassade eine Identifikationsfunktion. Uns ist bewusst, was jeder Mülheimer damit verbindet“, sagte Olivyo-Projektentwicklungsleiter Michael Schmid.
Kritisch beäugte die CDU auch die Anmutung des weiteren Gebäudekomplexes hinter der Fassade, insbesondere des präsentierten Innenhofs. In Schiemers Augen wirke der Hof zu klein, als dass viele Menschen dort verweilen könnten. Zudem stieß er sich an der funktionalen Fassade in diesem Bereich. „Wir wollen keine ,Klötzchen-Geschichte’ in Richtung einer monotonen Architektur – ist hier das letzte Wort gesprochen?“, bemängelte er mit Verweis auf die Ruhrbania-Bauten am Ruhrufer.
Handelshof – so sieht es im Inneren aus
Mit 96 Wohnungen für 120 Menschen plant derzeit der Investor. Der Innenhof sei – so der Projektleiter – ausreichend groß, weil sich ja auch nicht alle Bewohner gleichzeitig dort aufhielten. Auf die Frage der Architektur hin blieb dieser jedoch allgemein: „Wir haben qualitativ hohe Ansprüche an das Projekt“, versicherte Geschäftsführer Thomas Kieß.