Mülheim. Mit einem ersten Warnstreik am Dienstag wollen Mülheimer Beschäftigte im Gesundheitswesen auf Missstände aufmerksam machen. Was sie fordern.
Im Zeichen von Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst drohen Streiks in immer weiteren Bereichen des Lebens. Am Dienstag (14. März) plant die Gewerkschaft Verdi einen Streiktag im Gesundheitswesen. Betroffen sind nun Krankenhäuser, Psychiatrische Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste.
„Gesundheit ist Gold wert und wir sind es auch“, sagen die Streikenden. In Mülheim wollen die Demonstrierenden vom Altenheim Gracht aus durch die Stadt zur Haltestelle Stadtmitte wandern, wo es gegen 8.20 Uhr eine kleine Kundgebung geben soll. 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro fordert die Gewerkschaft. Auch Azubis sollen wenigstens ein Plus von 200 Euro erhalten.
Ärger über Angebot der Arbeitgeber und Sonderregelung
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Die Arbeitgeber hingegen bieten fünf Prozent mehr Lohn in zwei Stufen plus Einmalzahlungen an. Was Verdi aber besonders aufstößt: Die Arbeitgeber schlagen eine Sonderregelung für Beschäftigte in den Kliniken und Pflegeeinrichtungen vor, wonach diese unter bestimmten Voraussetzungen auf Lohn verzichten sollen. Es könne nicht sein, dass auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werde, was bei der Finanzierung des Gesundheitswesens schieflaufe, heißt es. Dafür sei eine politische Lösung notwendig.
Pflegekräfte, Beschäftigte in der sozialen Betreuung, Reinigungskräfte und alle anderen dazugehörigen Berufsgruppen trügen dazu bei, dass das Gesundheitssystem funktioniere. „Sie sind systemrelevant. Das muss sich auch im Lohn widerspiegeln“, macht Björn Jadzinski von Verdi Ruhr-West klar. Mit Warnstreiks und Aktionen wollen die Verdi-Mitglieder vor der dritten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst am 27. bis 29. März Druck ausüben auf die Arbeitgeber von Bund und Kommunen.