Mülheim. 1800 evangelische Eltern haben ihre Kinder während der Pandemie nicht taufen lassen. Mit welch ungewöhnlichem Angebot die Gemeinden reagieren.

Mit Ausbruch der Corona-Pandemie ist die Zahl der Taufen in Mülheim deutlich zurückgegangen. Die evangelischen Kirchengemeinden der Stadt nutzen nun das anstehende Pfingstfest, um zur ersten großen Tauffeier unter freiem Himmel einzuladen. Dazu sind 1800 evangelische Eltern angeschrieben worden, deren Kinder bisher noch nicht getauft worden sind.

„Wir wissen, dass viele Eltern den finanziellen Aufwand einer privaten Tauffeier scheuen. Ihnen möchten wir mit unserem Tauffest am Raffelbergpark ein alternatives Taufangebot machen“, erklärt Pfarrer Michael Manz aus der Lukas-Kirchengemeinde. Seine Gemeinde-Kollegin Sarah-Marie Reschke macht deutlich: „Wir haben zwar jetzt nur evangelische Eltern mit ungetauften Kindern zwischen null und sechs Jahren angeschrieben. Aber selbstverständlich sind auch Jugendliche und Erwachsene eingeladen, sich am Pfingstmontag taufen zu lassen. Es kann reizvoll sein, die eigene Taufe bewusst zu erleben, und dann vielleicht seinen eigenen Kindern davon berichten zu können.“

Evangelische Taufen in Mülheim: Zahlen gingen stark zurück

Die Zahlen des Kirchenkreises sprechen für sich. Gab es im Vor-Corona-Jahr 2019 noch 312 Taufen, so waren es im ersten Corona-Jahr 2020 nur 137 und im zweiten Corona-Jahr nur 203. Als sich im vergangenen Jahr das Infektionsgeschehen entspannte, wurden schon wieder 312 Taufen vorgenommen.

Das Tauffest wird nun am Pfingstmontag, dem 29. Mai, im Raffelbergpark abgehalten. Folgt man biblischen Überlieferung, ist Pfingsten der Geburtstag der christlichen Kirche, weil die Jünger Jesu Pfingsten mit dem Heiligen Geist getauft wurden, der sie ermutigte, die Botschaft Jesu unter die Menschen zu bringen.

Anmeldungen zum Tauffest in Mülheim sind noch möglich